# taz.de -- Entscheidung des Bundesgerichtshofs: Keine Gebühr für Verbraucherkredite
       
       > Teures Urteil für Banken: Gebühren für Verbraucherkredite sind nicht
       > rechtens, sagt der Bundesgerichtshof. Damit müssen die Geldhäuser
       > Millionen zurückzahlen.
       
 (IMG) Bild: Wie heißt es so schön: Dunkle Wolken ziehen auf über den Bankhäusern. Denn es geht an ihr Bestes, ihr Geld.
       
       KARLSRUHE dpa/rtr | Banken dürfen keine Bearbeitungsgebühren für
       Verbraucherkredite verlangen. Entsprechende Klauseln in den Kreditverträgen
       seien unwirksam, entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag. Eine
       solche Gebühr, die beim Abschluss eines Darlehensvertrages zusätzlich zu
       den Zinsen berechnet wird, benachteilige die Kunden unangemessen. Das
       oberste Gericht gab zwei Klägern recht, die gegen Postbank und
       National-Bank vorgegangen waren.
       
       Konkret prüfte der BGH Vertragsklauseln, nach denen Verbraucher für ihren
       Kredit nicht nur Zinsen zahlen müssen, sondern auch ein
       laufzeitunabhängiges Bearbeitungsentgelt.
       
       Die Postbank hatte dem jetzt klagenden Kunden für die Aufnahme eines
       Kredits in Höhe von mehr als 49.100 Euro eine Gebühr von 1200 Euro
       berechnet. Der Kunde hatte den Darlehensvertrag 2012 online aufgenommen.
       Viele Banken berechnen bei der Vergabe eines Konsumkredits zusätzlich zu
       den Zinsen eine einmalige Bearbeitungsgebühr von ein bis drei Prozent der
       Kreditsumme. Sie begründen das mit dem Beratungsaufwand und mit der Prüfung
       der Kreditwürdigkeit.
       
       Die Schutzgemeinschaft für Bankkunden wollte die Vertragsklauseln mit einer
       Klage gegen die National-Bank generell verbieten lassen.
       
       Das Urteil dürfte Signalwirkung für zahlreiche anhängige Fälle haben.
       Tausende Kreditnehmer können nun gezahlte Bearbeitungsgebühren
       zurückfordern. Zahlreiche Vorinstanzen hatten bislang zugunsten der
       Verbraucher entschieden. Was fehlte, war ein höchstrichterliches
       Grundsatzurteil.
       
       13 May 2014
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Kredite
 (DIR) Banken
 (DIR) Gebühren
 (DIR) Bundesgerichtshof
 (DIR) Verbraucherschutz
 (DIR) Finanztransaktionssteuer
 (DIR) Dispozinsen
 (DIR) EU
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) BGH-Urteil zu Buchungsgebühren: Bei Fehlbuchungen zahlt die Bank
       
       Die Folgen von Fehlbuchungen zu beheben ist Aufgabe der Bank. Zahlen muss
       dafür nicht der Kunde, urteilte nun der Bundesgerichtshof.
       
 (DIR) Finanztransaktionssteuer in Europa: Bremse für Spekulanten
       
       Der Europäische Gerichtshof hat Großbritanniens Klage gegen die Einführung
       einer Börsenabgabe in elf EU-Staaten abgelehnt. Aber worum geht es
       eigentlich?
       
 (DIR) Streit um Dispozinsen: Warnung oder Deckelung
       
       Ist das Konto überzogen, wird es teuer. Die Politik plant nur kosmetische
       Verbesserungen. Verbraucherschützer fordern dagegen ein Zinslimit.
       
 (DIR) Einigung in Brüssel: Ein Konto für jedermann
       
       Die EU will sozial Schwächere stärken. Alle Bürger haben bald ein Recht auf
       ein Bankkonto. 25 bis 30 Millionen Europäer besitzen kein Konto, obwohl sie
       eins wollen.