# taz.de -- Streit um Dispozinsen: Warnung oder Deckelung
       
       > Ist das Konto überzogen, wird es teuer. Die Politik plant nur kosmetische
       > Verbesserungen. Verbraucherschützer fordern dagegen ein Zinslimit.
       
 (IMG) Bild: Manchmal schwer zu verkraften: Kontoauszüge.
       
       BERLIN taz | Post von der Bank statt gedeckelter Zinssatz – so wird es
       voraussichtlich kommen in Sachen Dispozins. Demnach sollen Kunden im Dispo
       von der Bank vor den hohen Zinsen gewarnt werden. Neben
       Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) hat sich nun auch
       Commerzbank-Chef Martin Blessing für eine entsprechende Regelung
       ausgesprochen.
       
       Verbraucherschützern reicht das nicht: „Nur über einen Warnhinweis wird man
       das Niveau der Dispozinsen nicht senken“, sagt Dorothea Mohn,
       Finanzexpertin vom [1][Verbraucherzentrale Bundesverband] (vzbv). Denn
       selbst wenn Kunden daraufhin einen Anbieter mit niedrigeren Zinsen suchen –
       in dem Moment, in dem ein Kunde bereits im Dispo sei, habe keine andere
       Bank ein Interesse daran, ihn aufzunehmen. „Der Königsweg wäre eine
       Deckelung“, sagt daher Mohn. Der Vorschlag des Verbands: 7 Prozentpunkte
       über dem Dreimonats-Euribor. Aktuell beträgt der 0,3 Prozent.
       
       Einer [2][Studie der Stiftung Warentest] vom vergangenen August zufolge
       liegen die Dispozinsen in Deutschland im Schnitt bei 11,31 Prozent. In der
       Branche argumentiert man neben einem erhöhten Verwaltungsaufwand auch mit
       dem Ausfallrisiko. Das ist aber laut einer [3][Studie des
       Verbraucherministeriums] aus dem Jahr 2012 gar nicht so hoch. Nur 0,3
       Prozent aller Dispokredite können nicht bedient werden. Bei
       Konsumentenkrediten liege die Quote bei 2,5 Prozent.
       
       Währenddessen scheint sich in der Branche in Sachen Zinsen für
       Kontoüberziehungen über den Dispo hinaus etwas zu bewegen. In den
       vergangenen Wochen haben mehrere Banken angekündigt, die Zinsen dafür auf
       das Niveau des Dispokredits abzusenken. Für Kunden der Sparda
       Baden-Württemberg etwa gilt ab Juli: Statt knapp 14 Prozent werden für
       geduldete Überziehungen 9,5 Prozent fällig.
       
       Über eine Deckelung des Dispo-Zinssatzes äußert sich Sprecher Günther
       Przyklenk trotzdem kritisch. „Das reguliert der Markt.“ Sollte es einen
       „vernünftigen Vorschlag“ geben mit einem Referenzzinssatz, werde man sich
       aber nicht sperren.
       
       22 Apr 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.vzbv.de/
 (DIR) [2] http://www.test.de/Girokonto-Die-Abzocke-mit-den-Dispozinsen-4590217-0/
 (DIR) [3] http://www.bmelv.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2012/207-DispoZins.html
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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