# taz.de -- Kommentar Berliner SPD: Keine Alternative zu Wowereit
       
       > Der Landesparteitag der Sozialdemokraten in Berlin hat gezeigt, dass die
       > SPD in der Hauptstadt nur wenig vorzeigbares Personal aufzubieten hat.
       
 (IMG) Bild: Hat noch nicht erklärt, ob er noch einmal antreten will: Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit.
       
       Nachdem die Abstimmungen übers Personal durch waren, zog ein ziemlich
       entspannter Klaus Wowereit eine auf den ersten Blick überraschende Bilanz
       dieses Samstags: „Harmonisch“ sei der Landesparteitag der SPD verlaufen.
       Zuvor war Landeschef Jan Stöß mit 68,7 Prozent in seinem Amt bestätigt
       worden, ein Ergebnis, dass man als durchschnittlich bezeichnen muss.
       
       Wowereit hingegen hatte für sein flammendes Plädoyer für die geplante
       Randbebauung des Tempelhofer Feldes, über die am Sonntag die Berliner in
       einem Volksentscheid abstimmen dürfen, umfassende Standing Ovations
       bekommen.
       
       Statt „harmonisch“ hätte Wowereit auch sagen können: Der Parteitag ist gut
       verlaufen. Denn die Versammlung hat seine Position im parteiinternen Disput
       über seine eventuelle Nachfolge als Regierender Bürgermeister 2016
       gestärkt. Danach hatte es zuvor nicht ausgesehen. Im April hatte
       Fraktionschef Raed Saleh erst nach zwei Wochen Gerüchte dementiert, er
       wolle auf dem Parteitag gegen Stöß antreten. Eine Kampfabstimmung hätte die
       zerstrittene Partei weiter geschwächt. Wobei jüngste Umfragen zudem
       desaströse Ergebnisse lieferten: Danach liegt die SPD bis zu 7 Prozent
       hinter der CDU zurück.
       
       Nun, nachdem beide Top-Aspiranten auf den Spitzenkandidatur-Posten sich
       erst mal neutralisiert haben, kann sich Wowereit auf seinen bisherigen Plan
       konzentrieren, erst Ende 2015 zu sagen, ob er noch einmal antreten werde.
       Und sogar berechtigte Hoffnungen hegen, dass die SPD ein Angebot
       seinerseits dankbar annehmen wird. Selbst eine Niederlage beim
       Volksentscheid am Sonntag dürfte daran nichts ändern. Der Regierende
       Bürgermeister kämpft seit gut zwei Jahren mit den Milliarden Euro teuren
       Pannen am Flughafen BER – dagegen wäre eine Schlappe wegen 4.700 Wohnungen
       harmlos.
       
       18 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Bert Schulz
       
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