# taz.de -- Klage gegen Film über Sex-Affäre: Strauss-Kahn findet's „eine Scheiße“
       
       > Oh non! Im Film „Welcome to New York“ spielt Depardieu den ehemaligen
       > IWF-Chef Strauss-Kahn als sexbesessenen Mann. Der Franzose ist
       > „angewidert“ – und klagt.
       
 (IMG) Bild: Strauss-Kahn will lieber vergessen. Depardieu und diese Damen werden es eher nicht zulassen.
       
       PARIS afp | Wegen Rufschädigung klagt der einstige Chef des Internationalen
       Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, gegen einen Film über seine
       Sex-Affäre in New York. Der Film „Welcome to New York“ mit dem Schauspieler
       Gérard Depardieu als sexbesessener Hauptfigur sei „eine Scheiße, eine
       Hundekacke", sagte Strauss-Kahns Anwalt Jean Veil am Montag dem Sender
       Europe 1. Außerdem sei der Streifen von US-Regisseur Abel Ferrara „zum Teil
       antisemitisch“. Strauss-Kahns Ex-Frau Anne Sinclair hatte am Wochenende
       ihren „Ekel“ über den Film zum Ausdruck gebracht.
       
       Strauss-Kahn sei „angewidert und entsetzt über den Film“, der am
       Samstagabend erstmals am Rande des Filmfestivals von Cannes gezeigt worden
       war, sagte Anwalt Veil. Er habe den Auftrag gegeben, Klage einzureichen
       wegen Rufschädigung aufgrund der „Vergewaltigungsanschuldigungen und der
       Anspielungen“ den gesamten Film über. Der einstige IWF-Chef sei von der
       Justiz in New York klar von diesem Vorwurf entlastet worden. „Wie jeder hat
       er das Recht auf Vergessen.“
       
       Der einstige Hoffnungsträger der französischen Sozialisten war im Mai 2011
       in New York festgenommen worden, nachdem ein Zimmermädchen des Hotels
       Sofitel ihn der Vergewaltigung beschuldigt hatte. Strauss-Kahn musste als
       IWF-Chef zurücktreten, das Strafverfahren gegen ihn wurde später aber wegen
       mangelnder Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers eingestellt. Er räumte
       allerdings ein, dass er „einvernehmlichen Sex“ mit dem Zimmermädchen hatte.
       Später wurde ihm zudem vorgeworfen, an ausschweifenden Sex-Partys mit
       Prostituierten beteiligt gewesen zu sein. Seine Frau, die renommierte
       Journalistin Sinclair, die ihn in der Sofitel-Affäre stets unterstützt
       hatte, trennte sich daraufhin von ihm.
       
       „Welcome to New York“ ist zum Teil an den Originalschauplätzen der Affäre
       um Strauss-Kahn gedreht. Seine Ex-Frau wird im Film von Jacqueline Bisset
       verkörpert. Depardieu, der im französischen Präsidentschaftswahlkampf 2012
       den konservativen Kandidaten Nicolas Sarkozy unterstützt hatte, versicherte
       nach der Premiere, er habe die Hauptfigur nicht „ins Recht oder Unrecht
       setzen“ wollen. Er könne die „Regungen“ einer solchen Figur „verstehen“,
       bedaure aber „Menschen, die so sind“.
       
       Der Film kann seit Samstagabend [1][im Internet gesehen] werden. Die
       Produzenten hatten betont, dass der Streifen nach US-Recht zu beurteilen
       sei und sie sich zuvor rechtlich gegen Klagen abgesichert hätten. Sinclair
       will nicht gegen den Film klagen.
       
       19 May 2014
       
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