# taz.de -- Kommentar Putsch in Thailand: Generäle sind Teil des Problems
       
       > Die Putschisten konsolidieren ihre Macht. Mit dem Senat haben sie nun ein
       > weiteres demokratisch legitimiertes Organ abgeschafft.
       
 (IMG) Bild: Soldaten am Rand einer Demonstration gegen den Putsch am Sonntag in Bangkok.
       
       Noch haben nur tausend Thais am Sonntag trotz Versammlungsverbot gegen den
       Militärputsch demonstriert. Niemand möchte bisher die Militärs direkt
       herausfordern, vielmehr mischten sich Demonstranten unter die einkaufende
       Bevölkerung. Die Generäle konsolidieren noch ihre Macht und haben mit dem
       Senat ein weiteres demokratisch legitimiertes Organ aufgelöst. Kritische
       Journalisten und Wissenschaftler wurden einbestellt und eingeschüchtert.
       
       So klein der öffentliche Widerstand bisher ist, so fällt auch der geringe
       Beifall für die Generäle auf. Nach 19 Putschen und Putschversuchen seit
       1932 sind die Thais die Selbstherrlichkeit ihrer Militärs gewöhnt.
       Spätestens seit den Coups 1992 und 2006 ist offentsichtlich, dass die
       Militärs die Probleme nicht lösen können. So setzten die Generäle jetzt
       just die Verfassung außer Kraft, die sie selbst mitgeschrieben haben. Bei
       späteren Wahlen dürften dann wieder die Kräfte an die Macht kommen, die das
       Militär wiederholt wegputschte. Die Generäle sind längst Teil des Problems.
       
       Jeder Putsch hat die demokratischen Institutionen geschwächt. Die
       Staatsführung in Form des 86-jährigen Königs Bhumibol Adulyadej, dessen
       Schutz und nicht etwa den der Demokratie die Putschishten zur Maxime ihres
       Handelns erklären, ist wegen Krankheit handlungsunfähig. Statt des Königs
       agiert – und manipuliert – dessen Umfeld.
       
       Es gehört zu Thailands Tragik, dass der Monarch seine Macht nicht längst an
       eine handlungsfähigere Person übertragen hat. Zugleich würde dieser Person
       aber das große Ansehen des bisherigen Königs und damit der entsprechende
       Einfluss fehlen. So könnte der überfällige Thronwechsel schon zu spät sein.
       Übrig bleiben dann zerstörte demokratische Institutionen und ein gespaltene
       Gesellschaft in den Händen eines diskreditierten Militärs. Armes Thailand.
       
       25 May 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sven Hansen
       
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