# taz.de -- Thailand nach dem Militärputsch: Junta-Chef als Premier
       
       > Das Militär festigt seine Macht mit der Berufung von Prayuth Chan-ocha
       > zum Regierungschef. Es ist jedoch weiterhin die Rede von einer
       > Übergangsmaßnahme.
       
 (IMG) Bild: Prayuth Chan-ocha schreitet die Ehrengarde ab.
       
       BANGKOK ap/rtr | Drei Monate nach dem Militärputsch in Thailand bringt sich
       Juntachef Prayuth Chan-ocha offiziell als neuer Regierungschef in Stellung.
       Am Donnerstag stimmte das von der Armee zusammengesetzte Parlament in
       Bangkok einhellig für seine Nominierung zum Ministerpräsidenten Einen
       Gegenkandidaten gab es nicht.
       
       König Bhumibol Adulyadej muss der Personalie noch zustimmen, was aber als
       Formalität gilt. Dann soll Prayuth ein Kabinett berufen.
       
       Seit der 60-Jährige am 22. Mai die gewählte Regierung von Yingluck
       Shinawatra stürzte, regierte er de facto als Ministerpräsident. Sein
       Vorgehen begründete er damit, dass nach sechs Monaten der Proteste gegen
       die frühere Führung die Ordnung im Land wieder hergestellt werden müsse.
       
       Es wird erwartet, dass sich Prayuth im kommenden Monat aus dem Militär
       zurückzieht. Nach dem Putsch hatte das Militär angekündigt, erst Ende 2015
       wieder freie Wahlen abhalten zu wollen. Bis dahin soll das
       Übergangsparlament, die Nationale Legislativversammlung, im Amt sein.
       
       Durch die hohe Zahl der Offiziere in der Kammer wird die Machtposition der
       Junta, die ohnehin mit weitreichenden Befugnissen ausgestattet ist, nicht
       geschmälert. Unter den Abgeordneten im Parlament sind 105 Militärs, elf
       Polizisten und 84 Zivilisten, darunter Akademiker, Unternehmer und
       ehemalige Senatoren.
       
       Das Militär hatte sich am 22. Mai nach einem eskalierenden Konflikt
       zwischen Anhängern und Gegnern der Regierung an die Macht geputscht.
       Anschließend schaltete es Hunderte „unangemessene Internetseiten“ sowie
       Radio- und TV-Sender ab. Die Europäische Union und die USA haben den Putsch
       verurteilt und Kooperationsprogramme gestoppt.
       
       21 Aug 2014
       
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