# taz.de -- Homophober CDU-Provinzpolitiker: „Schutzpflicht für unsere Kinder“
       
       > Ein CDU-Provinzpolitiker bedauert indirekt, dass Homosexualität nicht
       > mehr strafbar ist. Die Entrüstung ist über die Landesgrenzen hinaus groß.
       
 (IMG) Bild: „O du schöner Westerwald / Über deine Höhen pfeift der Wind so kalt“ (Aus dem „Westerwaldlied“).
       
       WALLMEROD/MAINZ dpa | Vor 20 Jahren wurde der Schwulenparagraf 175
       abgeschafft – nun hat ein CDU-Politiker aus dem Westerwald mit homophoben
       Äußerungen zum Jahrestag für Empörung gesorgt. „Ich weiß nicht, ob das ein
       Grund zum Feiern ist“, schrieb Sven Heibel am Donnerstag zum Verschwinden
       des Paragrafen aus dem Strafgesetzbuch im Juni 1994. Das sorgte sowohl im
       Internet als auch unter Politikern für heftige Reaktionen.
       
       Der Paragraf 175 hatte schwule Kontakte lange Zeit generell unter Strafe
       gestellt und später ein anderes Schutzalter als für Heterosexuelle
       festgelegt.
       
       Die rheinland-pfälzische CDU [1][distanzierte sich von den Aussagen.]
       Unions-Landeschefin Julia Klöckner twitterte: „Ganz klar: Nicht
       CDU-Position, klare Distanzierung.“ Die Junge Union Rheinland-Pfalz enthob
       Heibel am Abend seines Amtes als Beisitzer im Landesvorstand, wie der
       JU-Landesvorsitzende Johannes Steiniger mitteilte.
       
       Heibel, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes Wallmerod, sagte auf
       dpa-Nachfrage, er habe mit einem solchen Ausmaß an Kritik nicht gerechnet.
       „Ich bin doch etwas überrascht.“ Er sei über das Ziel hinausgeschossen und
       würde das so nicht mehr tun.
       
       „Ich will niemanden diskriminieren, aber wir haben eine Schutzpflicht für
       unsere Kinder“, sagte Heibel zugleich dem SWR. Unter anderem störe er sich
       an Schwulen, die sich in der Öffentlichkeit küssen. Im Versammlungsrecht
       könne man doch „bestimmte Dinge“ in der Öffentlichkeit verbieten.
       
       Der grüne Politiker Volker Beck – einer der ersten offen schwulen
       Bundestags-Abgeordneten – schrieb an Klöckner, derart menschenverachtende
       Aussagen hätten in einer demokratischen Partei nichts verloren.
       
       13 Jun 2014
       
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