# taz.de -- Verteidigungsministerin in New York: Stärkere Beteiligung an UN-Missionen
       
       > Verteidigungsministerin von der Leyen will die Bundeswehr stärker an
       > Friedensmissionen der UNO beteiligen. Über konkrete Missionen wurde noch
       > nicht gesprochen.
       
 (IMG) Bild: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen zu Besuch bei der UNO in New York.
       
       NEW YORK afp/dpa | Bei ihrem Besuch in New York sagte
       Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, sie erwäge eine
       stärkere Beteiligung der Bundeswehr an Friedensmissionen der Vereinten
       Nationen. Von der Leyen sagte nach einem Gespräch mit dem stellvertretenden
       UN-Generalsekretär Jan Eliasson am Dienstag in New York, dass ein deutscher
       Beitrag vor allem bei „technologischen Fähigkeiten“ und „bei der Leitung
       von Missionen“ gefragt sei. Angesichts des auslaufenden Einsatzes in
       Afghanistan gebe es die Bitte, „dass wir diese hochspezifischen Fähigkeiten
       für Friedensmissionen den Vereinten Nationen zur Verfügung stellen können“.
       
       Bei der UNO herrsche eine „hohe Wertschätzung“ für Deutschlands Engagement,
       sagte die Ministerin. „Wir haben Schlüsselkapazitäten und Fähigkeiten, die
       andere Nationen nicht haben.“ Das Verteidigungsministerium werde nun
       "darüber nachdenken", wie die Bundeswehr sich verstärkt bei der UNO
       einbringen könne. Deutschland ist derzeit mit etwa 250 Soldaten an sechs
       UN-Missionen beteiligt - darunter der UNIFIL-Einsatz vor der Küste des
       Libanon und die Stabilisierungsmission in Mali (MINUSMA). Insgesamt sind
       rund 4600 Bundeswehrsoldaten bei Einsätzen von Nato, EU und UNO im Ausland
       stationiert.
       
       Von der Leyen war am Montag zu ihrem viertägigen Antrittsbesuch in den USA
       eingetroffen. Am Mittwoch fliegt die Ministerin von New York weiter nach
       Washington, wo sie sich mit Kongressabgeordneten und am Donnerstag auch mit
       ihrem US-Kollegen Chuck Hagel trifft. In der US-Hauptstadt hält sie
       außerdem eine Rede vor der Denkfabrik Atlantic Council.
       
       Themen der politischen Gespräche sind vor allem die Krise in der Ukraine
       und die Vorbereitung des Nato-Gipfels Anfang September in Großbritannien.
       Auch das künftige militärische Engagement in Afghanistan nach dem Abschluss
       des Nato-Kampfeinsatzes Ende des Jahres wird wohl zur Sprache kommen.
       
       US-Präsident Barack Obama hatte Ende Mai erklärt, dass ab 2015 zunächst
       9800 US-Soldaten für eine Ausbildungsmission am Hindukusch verbleiben
       sollen. Bis Ende 2016 wollen sich die Vereinigten Staaten dann vollständig
       zurückziehen. Deutschland hat eine weitere Beteiligung mit 600 bis 800
       Soldaten in Aussicht gestellt.
       
       Am Dienstagabend traf von der Leyen bei einem deutsch-amerikanischen
       Gala-Dinner den früheren US-Außenminister Henry Kissinger. Der 91-Jährige
       sprach sich in einer Podiumsdiskussion für ein stärkeres deutsches
       Engagement in der Weltpolitik aus. „Deutschland ist in gewisser Weise
       verdammt, eine immer wichtigere Rolle zu spielen“, sagte er. Deutschland
       und Europa müssten sich entscheiden, ob sie sich vor allem mit Hilfsgeldern
       engagieren oder Sicherheitsverantwortung übernehmen wollten.
       
       18 Jun 2014
       
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