# taz.de -- Ebola in Westafrika: Gemeinsam gegen das Fieber
       
       > Viele westafrikanische Staaten wollen die schwere Epidemie mit einer
       > länderübergreifenden Strategie bekämpfen. Bisher starben 460 Menschen an
       > der Krankheit.
       
 (IMG) Bild: Medizinische Mitarbeiter testen Blutproben in Sierra Leone.
       
       ACCRA dpa | Die Behörden zahlreicher westafrikanischer Staaten wollen die
       schwere Ebola-Epidemie mit einer länderübergreifenden Strategie und einem
       umfassenden Maßnahmenpaket bekämpfen. Darauf einigten sich afrikanische
       Gesundheitsminister und internationale Experten am Donnerstagabend nach
       einer zweitägigen Krisensitzung in Ghana.
       
       „Es ist Zeit für konkrete Aktionen, um das Leiden und die Todesfälle, die
       Ebola verursacht, zu einem Ende zu bringen und eine weitere Ausbreitung zu
       vermeiden“, sagte der Afrikadirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO),
       Luis Gomes Sambo. Das Virus war im März in Guinea erstmals aufgetreten.
       Kurze Zeit später wurden in Liberia und Sierra Leone erste Fälle
       registriert. Experten fürchten, dass die Seuche auch andere Länder
       erreichen könnte.
       
       Zunächst werde die WHO ein „subregionales Kontrollzentrum“ in Guinea
       eröffnen, das als Koordinationsplattform im Kampf gegen die Krankheit
       dienen soll und mit allen wichtigen Partnern zusammenarbeitet, hieß es in
       einer Mitteilung. Zudem sollen ab sofort Politiker, angesehene
       Gemeindemitglieder und religiöse Anführer in Aufklärungskampagnen
       eingebunden werden.
       
       Viele Menschen in Westafrika sind verunsichert, weil sie die Seuche nicht
       kennen. Sie misstrauen den Ärzten und verstecken Familienangehörige mit
       Ebola-Symptomen in ihren Häusern. Zudem werden weiterhin Beerdigungen
       durchgeführt, bei denen die Toten noch einmal gewaschen oder umarmt werden.
       
       ## Bisher gibt es weder Impfungen noch Medikamente
       
       Ebola wird durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen, so dass
       derartige Zeremonien ein großes Risiko darstellen. Experten sehen
       Aufklärung als eine der wichtigsten Maßnahmen, um das Virus einzudämmen.
       
       Auch die Entsendung von weiterem qualifizierten Personal, der Austausch mit
       Ländern, die in der Vergangenheit Ebola-Ausbrüche verzeichnet hatten, die
       aktive Suche nach Erkrankten sowie ihren Kontaktpersonen und die
       Bereitstellung von mehr Geld seitens der Regierungen sind Teil der
       Strategie. Zudem müsse die Forschung vorangetrieben werden, hieß es. Bisher
       gibt es für Ebola weder eine Impfung noch ein Medikament.
       
       Es handelt sich um den ersten bekannten Ebola-Ausbruch in Westafrika.
       Bisher trat die Seuche vor allem im Osten und im Zentrum des Kontinents
       auf. In drei Monaten hat die Krankheit in den drei Ländern über 460
       Menschenleben gefordert.
       
       Nie zuvor war eine solche schwere Ebola-Epidemie in Afrika bekannt geworden
       - nicht nur mit Blick auf die Zahl der Patienten, sondern auch auf die
       geografische Verbreitung. Symptome sind unter anderem Fieber und innere und
       äußere Blutungen. In bis zu 90 Prozent der Fälle verläuft Ebola tödlich.
       
       4 Jul 2014
       
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