# taz.de -- Flucht übers Mittelmeer: Italienische Helfer bergen 18 Tote
       
       > Sie erstickten auf einem hölzernen Schiff, das sich auf den Weg nach
       > Lampedusa gemacht hatte. Mehr als 600 Menschen waren am Bord.
       
 (IMG) Bild: Die Aufnahme eines Flüchtlingsbootes vor Lampedusa stammt aus dem Jahr 2011. Die Not auf dem Mittelmeer ist heute dieselbe.
       
       ROM afp/dpa | Italienische Rettungskräfte haben am Samstag von einem völlig
       überladenen Flüchtlingsschiff vor der Insel Lampedusa 18 Tote geborgen. Ein
       weiterer Mann sei beim Transport auf die italienische Mittelmeerinsel
       gestorben, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Auf dem Schiff befanden
       sich mehr als 600 Menschen, die Opfer seien offenbar erstickt. In diesen
       Tagen überqueren tausende Flüchtlinge das Mittelmeer, um die sommerlichen
       Klimabedingungen zu nutzen.
       
       Die mehr als 600 Flüchtlinge befanden sich auf einem hölzernen Schiff, das
       25 Meter lang war. Vermutlich strömten giftige Gase aus. Die Einsatzkräfte
       wurden von einem dänischen Handelsschiff alarmiert, das knapp 150 Kilometer
       vor Lampedusa im Mittelmeer unterwegs war, wie Ansa berichtete. Zwei
       Flüchtlinge seien mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Palermo auf
       Sizilien gebracht worden.
       
       Wegen des ruhigen Sommerwetters hatte die Zahl der Bootsflüchtlinge zuletzt
       erheblich zugenommen. Die italienische Marine greift nun nahezu täglich
       hunderte Migranten auf, die mit Schiffen über das Mittelmeer nach Europa zu
       gelangen versuchen. Die Flüchtlinge stammen meist aus Eritrea, Somalia und
       Syrien, doch auch Flüchtlinge aus Afghanistan, Pakistan und weiteren
       asiatischen und afrikanischen Ländern nehmen die gefährliche Überfahrt auf
       sich. Seit Jahresbeginn erreichten schätzungsweise 80.000 Flüchtlinge
       Italien.
       
       Am Samstag traf ein Handelsschiff im sizilianischen Hafen Porto Empedocle
       ein, das am Donnerstag vor der libyschen Küste 61 Flüchtlinge in Seenot
       gerettet hatte. Ihr Boot sank während der Rettungsaktion, wobei bis zu 41
       Menschen ums Leben kamen. Die Überlebenden stammten demnach aus Gambia,
       Ghana und Mali. Am Samstag traf auch ein Schiff der italienischen
       Kriegsmarine im Hafen von Salerno ein, das 2168 Migranten aus Ägypten,
       Eritrea, Ghana, Somalia und Syrien an Bord hatte.
       
       Die Internationale Organisation für Migration (IOM) warnte am Wochenende,
       dass jüngst Hunderte Migranten auf dem Meer ums Leben gekommen sein
       könnten. So fehle etwa jede Spur von 240 Eritreern, die Ende Juni von
       Libyen aus in See gestochen seien, berichtete IOM unter Berufung auf
       Flüchtlinge.
       
       20 Jul 2014
       
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