# taz.de -- Kommentar zu Ferienwohnungen: Die Ferienhaie zocken
       
       > Nur insgesamt 34 Mitarbeiter sollen in den Bezirken über das
       > Zweckentfremdungsverbot wachen. Viel zu wenig, um eine echte Kontrolle zu
       > gewährleisten.
       
 (IMG) Bild: Touristen am Brandenburger Tor.
       
       Ein bisschen Torschlusspanik haben sie noch bekommen, jene pfiffigen
       Geschäftemacher, die ihr Geschäftsmodell Ferienwohnung bislang unbehelligt
       durchziehen konnten. Wurde bis zuletzt erst ein Viertel der vermuteten
       Touristenbleiben bei den Bezirken angezeigt, ist es nun ein Drittel. Was
       aber bedeutet das für Wohl und Wehe des sogenannten
       Zweckentfremdungsverbots?
       
       Drei Monate haben die Ferienwohnungsbetreiber Zeit gehabt, auf das Verbot
       zu reagieren, das am 1. Mai in Kraft trat. Melden sie ihre Wohnung an,
       können sie mit einem Bestandsschutz von zwei Jahren rechnen. Unterlassen
       sie es, droht ihnen ein Bußgeld von 50.000 Euro – sofern sie erwischt
       werden. Oder eben nicht.
       
       ## Mehr Kontrolleure nötig
       
       Genau darauf scheinen die „Ferienhaie“ zu spekulieren. Nicht ganz zu
       Unrecht: Nur insgesamt 34 Mitarbeiter sollen in den Bezirken über das
       Zweckentfremdungsverbot wachen. Sie müssen die befristeten Genehmigungen
       ausstellen für die, die sich freiwillig gemeldet haben; sie müssen den
       schwarzen Schafen auf die Spur kommen und – gerichtsfest – Bußgelder
       verhängen. Da mag sich die Mehrheit der Betreiber gedacht haben: Das
       schaffen die nie.
       
       Ob sie damit recht haben, ist tatsächlich die Frage, die über Erfolg oder
       Misserfolg des Verbots entscheidet. Umso nötiger sind daher mehr Stellen
       für die Kontrolle und mehr Spielraum für die Bezirke. Die Bußgelder dürfen
       deshalb nicht in den Landeshaushalt fließen, sondern müssen den Bezirken
       zur Verfügung stehen – zur Not, um damit neue Stellen zu finanzieren.
       
       31 Jul 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Uwe Rada
       
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