# taz.de -- Suche nach Endlager für Atommüll: Hauptsache ein Amt gegründet
       
       > Es gibt eine neue Endlager-Behörde. Doch ihr Sinn erschließt sich
       > Kritikern nicht: Das neue Bundesamt habe erst Ende 2015 etwas zu tun.
       
 (IMG) Bild: Schon Zeit für ein Knoppers? Gut möglich, dass sich die Angestellten bis Ende 2015 so ihre Zeit vertreiben.
       
       GÖTTINGEN taz | Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll
       ist um ein Kuriosum reicher: Am Montag nahm das neue Bundesamt für
       kerntechnische Entsorgung (BfE) seine Arbeit auf. Doch es bleibt nebulös,
       was die Behörde eigentlich tun soll.
       
       Der Aufbau des BfE war in dem 2013 beschlossenen Standortauswahlgesetz
       festgeschrieben worden. Zentrale Aufgabe ist demnach die Regulierung des
       Suchverfahrens „durch die Festlegung von Erkundungsprogrammen und
       standortbezogenen Prüfkriterien“ sowie durch die „Erarbeitung von
       Vorschlägen für die Standortentscheidungen“.
       
       Weil die Formulierung als zu wolkig kritisiert wurde, präzisierte das
       Bundesumweltministerium, das in Berlin angesiedelte BfE solle das Ressort
       „fachlich und wissenschaftlich in allen Fragen zur Sicherung und bei
       Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen unterstützen“.
       
       Am Freitag schob das Ministerium eine weitere Erklärung nach. Die Behörde
       solle „die Refinanzierung des Standortauswahlverfahrens einschließlich der
       Kosten für die gesetzliche Offenhaltung des Bergwerks Gorleben
       gewährleisten“.
       
       Im Klartext: Die zunächst 20 BfE-Mitarbeiter sollen bei den AKW-Betreibern
       als Verursachern des Atommülls Geld eintreiben. Wie viel, das steht aber
       noch gar nicht fest. Denn weder die Kosten für das Endlagersuchverfahren
       noch für die kürzlich beschlossene Offenhaltung des Salzstocks Gorleben
       können derzeit beziffert werden.
       
       Andreas Troger, Expräsident des Umweltbundesamtes, kritisierte, die BfE
       habe Strukturen wie das Bundesamt für Strahlenschutz. Weil die
       Endlager-Auswahlkriterien erst Ende 2015 vorliegen sollen, habe die Behörde
       bis dahin kaum etwas zu tun.
       
       Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg kritisierte, dass das
       Amt parallel zur Endlagerkommission arbeiten soll: „Dass die Einrichtung
       der neuen Behörde nicht bis zum Abschluss der Kommissionsarbeit
       zurückgestellt wird, leuchtet nicht ein.“
       
       1 Sep 2014
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Reimar Paul
       
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