# taz.de -- Alternative Medien in Griechenland: FBI jagt Indymedia
       
       > Das US-Justizministerium ist auf der Suche nach linken Medienaktivisten
       > aus Griechenland. Nun soll ein US-Host die Namen von Aktivisten
       > preisgeben.
       
 (IMG) Bild: Wer betreibt die griechische Indymedia?
       
       BERLIN taz | Es gab schon oft Stress um diese Website. Dass nun aber
       offenbar auch das FBI hinter ihnen her ist, dürfte die Aktivistinnen und
       Aktivisten um [1][das alternative Informationsportal Indymedia in
       Griechenland] aufhorchen lassen. Wie MedienaktivistInnen aus Athen
       [2][bekannt gaben], drängen Ermittler in den USA offenbar darauf, an die
       Klarnamen und persönlichen Daten der Betreiber des griechischen Webportals
       zu gelangen.
       
       Laut einer [3][Stellungnahme des US-Technikkollektivs Mayfirst] hat das
       US-Justizministerium das Kollektiv in einer Anordnung aufgefordert, Daten
       über die griechischen AktivistInnen herauszugeben. Die griechische
       Indymedia wickelt nach eigenen Angaben einen Teil ihrer Infrastruktur über
       das Webhosting-Angebot des US-Kollektivs ab.
       
       Der Hintergrund: Das Mayfirst-Kollektiv, das unter anderem mit der
       [4][Electronic Frontier Foundation] – einer Organisation, die weltweit für
       Pressefreiheit und den Schutz von Whistleblowern eintritt – zusammenarbeit,
       bietet etwa Aktivisten- und Gewerkschaftsgruppen Speicherplatz für Ihre
       Webangebote an. So will das Kollektiv anonyme Kommunikation und
       Meinungsfreiheit fördern und staatlichen Zugriff abwehren.
       
       Das Mayfirst-Kollektiv reagierte nach eigenen Angaben entsprechend klar auf
       die Anfrage – und setzt sich nun mit Anwälten gegen das Gesuch der
       US-Behörden zur Wehr. In einer Stellungnahme schrieb Mayfirst, es werde
       nicht ohne die Zustimmung seiner Mitglieder Daten herausgeben.
       
       Was genau hinter dem Vorstoß aus dem US-Justizministerium steht, ist schwer
       zu sagen. Offenbar ist jedoch das FBI an den Ermittlungen beteiligt. Ob es
       sich dabei um eigene Ermittlungen oder um Amtshilfe handelt, ist offen. In
       der Vergangenheit hatten die AktivistInnen aus Athen, die die einzige
       Indymedia-Plattform in Griechenland betreiben, jedoch immer wieder Ärger
       mit griechischen Behörden.
       
       Auch in Kreisen deutscher Medienaktivisten dürfte der Vorgang auf Interesse
       stoßen. Auch die deutsche Seite "Indymedia Linksunten" nutzt den Anbieter
       Mayfirst – und auch hierzulande steht die Szene offenbar unter Beobachtung.
       Im März wiesen AktivistInnen im Umfeld des alternativen Kulturzentrums KTS
       in Freiburg darauf hin, [5][dass eine Kamera unbekannten Urprungs offenbar
       auf den Eingang des Kulturzentrums gerichtet gewesen sei]. Für das
       Wochenende, an dem die Kamera entdeckt worden war, war im Kulturzentrum
       ursprünglich ein Treffen von Indymedia-Aktivisten aus ganz Deutschland
       geplant gewesen. Von wem die Kamera stammte und was damit gefilmt wurde,
       wurde jedoch nie aufgeklärt.
       
       17 Sep 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://athens.indymedia.org/
 (DIR) [2] http://athens.indymedia.org/post/1531091/
 (DIR) [3] http://mayfirst.org/athens-imc-subpoena
 (DIR) [4] http://www.eff.org/
 (DIR) [5] /Ueberwachung-von-linkem-Kulturzentrum/!135818/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Martin Kaul
       
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