# taz.de -- Wahl auf den Fidschi-Inseln: Wenn die Armee regiert
       
       > Bei der ersten Abstimmung nach dem Putsch vor acht Jahren liegt die
       > Partei des Militärregenten vorne. Internationale Beobachter bestätigen
       > das Ergebnis.
       
 (IMG) Bild: Eigentlich sieht er gar nicht so militärisch aus, der derzeitige Regent.
       
       SUVA ap | Die Wahlen im südpazifischen Inselstaat Fidschi haben
       internationalen Beobachtern zufolge keinen Anlass für Beanstandungen
       gegeben. Der Ablauf sei glaubwürdig gewesen, und das Ergebnis werde den
       Willen der Wähler widerspiegeln, teilten die rund 100 internationalen
       Wahlbeobachter am Donnerstag mit. Ihre Bestätigung ebnet der
       internationalen Gemeinschaft den Weg, Sanktionen gegen Fidschi aufzuheben.
       Fidschi könnte auch wieder seine volle Mitgliedschaft in der Organisation
       der Commonwealth-Staaten erlangen.
       
       Fidschi hatte am Mittwoch die ersten Wahlen nach einem Militärputsch vor
       acht Jahren abgehalten. Die Partei des derzeitigen Militärregenten Voreqe
       Bainimarama, der sich 2006 an die Macht geputscht hatte, lag nach
       Auszählungsergebnissen von mehr als der Hälfte der 2025 Wahllokale mit 60
       Prozent der Stimmen vorn. Der größte Rivale, die Sodelpa-Partei, erreichte
       demnach bislang 27 Prozent. Von den 900 000 Einwohnern Fidschis war rund
       eine halbe Million wahlberechtigt.
       
       Bainimarama genießt breite Unterstützung im Volk. Anhänger sagen, er habe
       sich um soziale Fortschritte bemüht und ethnische Spannungen zwischen den
       indigenen Einwohnern und der aus Indien zugewanderten Minderheit abgebaut.
       So schaffte Bainimarama, selbst ein indigener Fidschianer, verschiedene
       Privilegien der indigenen Bevölkerung ab, ließ das Straßennetz ausbauen und
       führte das kostenlose Schulwesen ein - vieles davon dank Krediten aus
       China. Kritiker meinen dagegen, mit der Wahl wolle er seine Machtergreifung
       und Jahre der Verstöße gegen Menschenrechte legitimieren.
       
       Seine schärfste Rivalin, Ro Teimumu Kepa von der Sodelpa-Partei, sagte
       dazu, ihre Partei glaube an Demokratie. Bainimarama sei durch Verrat an die
       Macht gekommen. „Das ist der Unterschied zwischen uns“.
       
       18 Sep 2014
       
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