# taz.de -- Besetzte Schule: Flüchtlinge planen Refugee-Center
       
       > In einer "Erklärung an Alle" wenden sich die Flüchtlinge aus der
       > besetzten Kreuzberger Schule gegen Vorwürfe des Bezirks und legen ihre
       > Pläne für die Schule vor.
       
 (IMG) Bild: Das Transparent mit der Aufschrift "welcome to the international refugee house" hängt am 18.09.2014 in Berlin am Eingang zur Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg. In der Schule sind noch etwa 45 Flüchtlinge, die ein Bleiberecht fordern.
       
       Eine [1]["Erklärung an Alle, auch an den Berliner Senat und den Bezirk
       Friedrichshain-Kreuzberg"] soll der Text sein - und eine "Einladung mit uns
       zu reden". Mit dem am Freitag veröffentlichten Dokument wehren sich die
       Flüchtlinge aus der besetzten Kreuzberger Schule gegen Vorwürfe und stellen
       ihre Pläne für ein "richtiges Refugees-Center von Refugees für Refugees"
       vor.
       
       Am Montag war es zu Auseinandersetzungen zwischen den Schulbesetzern und
       dem vom Bezirk beauftragten Sicherheitsdienst gekommen, als die Flüchtlinge
       versuchten, den Pavillon auf dem Schulhof zu besetzen. Nach Darstellung des
       Bezirks wurde die Security bedroht und körperlich angegriffen, weshalb sie
       die Polizei gerufen habe. Bei anderer Gelegenheit seien Stahltüren zum
       gesperrten Seitenflügel und Keller aufgebrochen worden. Am Mittwoch
       erklärte ein Bezirkssprecher, künftig werde sofort Strafanzeige gestellt,
       wenn ähnliches wieder vorkomme.
       
       Die Flüchtlinge wiederum wollen in dem Pavillon ein "Social Center" mit
       KüfA ("Küche für Alle", früher: Volksküche), Café und Fahrradwerkstatt
       eröffnen, wie sie am Freitag erklärten. Weitere Projekte für ihr
       Refugee-Center seien ein Theater-Projekt, einen Musiktreff und eine
       Siebdruck-Werkstatt, die sie auch mit Menschen von außerhalb der Schule
       umsetzen wollen. Man werde dafür nicht um Erlaubnis fragen, "zu viele
       Versprechen von PolitikerInnen und Verwaltung sind nicht eingehalten
       worden". Sie erwarteten aber, nicht an "unserer Arbeit gehindert" zu werden
       - so wie am Montag, als man das Social Center habe eröffnen wollen.
       
       Seit der weitgehenden Räumung der Schule im Juli stehen der Pavillon und
       ein großer Teil des Schulgebäudes leer. Laut Vereinarung zwischen Bezirk
       und den 45 verbliebenen Besetzern dürfen sie in einem Teil des Gebäudes
       wohnen bleiben, während der Rest zu einem "Flüchtlingszentrum" umgebaut
       werden soll. Ein Sicherheitsdienst soll für die Einhaltung der Vereinbarung
       sorgen.
       
       Seitdem sei jedoch wenig geschehen, klagen die Flüchtlinge. "Ausreden, das
       wir BauarbeiterInnen an ihrer Arbeit hindern, sind gelogen." Zudem zeigen
       sie sich verwundert über [2][die neusten Pläne des Bezirks]. Danach soll
       die versprochenen Wohnplätze vom Landesamt für Gesundheit und Soziales
       (Lageso) finanziert und um 70 auf 140 aufgestockt werden. Damit könnten die
       Plätze jedoch nicht, wie ursprünglich geplant, auch an Illegalisierte und
       Menschen ohne Leistungsbezug vergeben werden. Wenn man plane, mehr Menschen
       in der Schule unterzubringen, fragen die Besetzer, "Warum wurden sie dann
       vorher gewaltsam rausgeschmissen?"
       
       Für die Flüchtlinge läuft dies darauf hinaus, dass die Schule zu einer Art
       "Lager" wie andere FLüchtlingsheime werden soll. Schon jetzt, schreiben
       sie, habe die Schule durch die Security etwas von einem Lager bekommen.
       "Aber wir werden hier kein Lager akzeptieren."
       
       19 Sep 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://blogs.taz.de/hausblog/files/2014/09/erklaerung-an-alle.pdf
 (DIR) [2] /Asyl/!145576/
       
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