# taz.de -- US-Justizminister will zurücktreten: Unnachgiebiger Wunsch
       
       > Nach fünfeinhalb Jahren im Amt will US-Justizminister Eric Holder seinen
       > Rücktritt verkünden. Im Amt bleiben wolle er aber, bis ein Nachfolger
       > gefunden ist.
       
 (IMG) Bild: Der Ex-Bürgerrechtler im Ministeramt steht vor seinem Rücktritt: Eric Holder.
       
       WASHINGTON dpa | US-Justizminister Eric Holder tritt laut Medienberichten
       zurück. Er habe seine Pläne in den vergangenen Monaten mehrfach mit
       Präsident Barack Obama besprochen, berichtete der TV-Sender ABC unter
       Berufung auf einen Vertreter der Regierung. Holder wolle seinen Rücktritt
       am Donnerstag offiziell verkünden.
       
       US-Medien spekulierten, dass Holder nach fünfeinhalb Jahren an der Spitze
       des Ministeriums amtsmüde sein könnte. In seiner Funktion als
       Justizminister war Holder nach Obama der ranghöchste schwarze Politiker in
       den USA. Er gehörte im Kabinett von Obama zu den Ministern mit der längsten
       Amtszeit.
       
       Der 63-Jährige wolle das Justizministerium verlassen, sobald sein
       Nachfolger bestimmt sei, berichtete der Radiosender NPR, der Holders
       Rücktritt zuerst gemeldet hatte. Dieser Prozess könnte sich allerdings bis
       Ende 2014 oder gar ins kommende Jahr ziehen.
       
       Ein ehemaliger Regierungsvertreter sagte dem Sender, Holder sei in seinem
       Wunsch zunehmend „unnachgiebig“ geworden. Er habe sich gesorgt, für den
       Rest von Obamas Amtszeit bis 2016 auf dem Posten festzusitzen.
       
       ## Ehemaliger Bürgerrechtler
       
       Holder war als 82. US-Justizminister der erste Afroamerikaner auf dem
       Posten. Unter dem früheren Präsidenten Bill Clinton war er bereits
       Vize-Chef des Ministeriums. Der gebürtige New Yorker arbeitete in seiner
       Karriere unter anderem als Anwalt, Bundesrichter und Staatsanwalt. Auch bei
       der Bürgerrechtsbewegung für Schwarze NAACP war er tätig. Mit Obama, der
       ihn gleich mit seinem Amtsantritt im Februar 2009 ins Regierungsboot holte,
       verbindet ihn so einiges: Beide studierten an der Columbia Universität in
       New York, ihre beiden Väter stammen nicht aus den USA. Sie gelten als enge
       Vertraute. Holder ist verheiratet und hat drei Kinder.
       
       Holder hat sich während seiner Amtszeit besonders für Bürgerrechtsthemen
       eingesetzt. Er verteidigte die gleichgeschlechtliche Ehe, ging gegen die
       Benachteiligung von Minderheiten bei Wahlen vor und stellte immer wieder
       das Gebaren lokaler Polizeibehörden auf den Prüfstand, wenn er
       unangemessenes Verhalten sah. Auch setzte er sich für kürzere Haftzeiten
       bei nicht-gewaltsamen Drogendelikten ein.
       
       Bei der Terrorismusbekämpfung erzielte er ebenfalls Erfolge. Gleichzeitig
       hatte er oft Ärger mit den oppositionellen Republikanern im Kongress, denen
       sein liberaler Kurs nicht passte. Die stießen sogar mal im Abgeordnetenhaus
       eine Klage gegen ihn an, die sich aber in Luft auflöste.
       
       Obama, der sich am Donnerstag zu Sitzungen der Vereinten Nationen in New
       York aufhielt, wollte am Nachmittag eine „Personalentscheidung“ verkünden,
       teilte das Weiße Haus mit. Holder habe seinen Entschluss nach einer eine
       Stunde dauernden Unterhaltung mit Obama in der Residenz des Weißen Hauses
       Anfang September gefasst, berichtete ABC. Seine Zeit an der Spitze des
       Justizministeriums werde er bei der Verkündung als „größte Ehre seines
       Berufslebens“ bezeichnen.
       
       25 Sep 2014
       
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