# taz.de -- Nach Hygiene-Skandal bei Burger King: 89 Filialen sollen schließen
       
       > Burger King kündigt dem größten deutschen Franchise-Nehmer mit rund 3.000
       > Mitarbeitern. Im Frühjahr waren schwere Missstände in den Filialen
       > bekannt geworden.
       
 (IMG) Bild: Jetzt sind es nur noch 599 Burger King-Filialen in Deutschland.
       
       MÜNCHEN/BERLIN dpa/afp/taz | Nach dem Wirbel um Hygieneverstöße und
       schlechte Arbeitsbedingungen greift die Fastfood-Kette Burger King durch:
       Der größte deutsche Franchise-Nehmer Yi-Ko Holding müsse den Betrieb in
       allen 89 Burger-King-Restaurants einstellen, die Verträge würden mit
       sofortiger Wirkung gekündigt, [1][teilte Burger King Europe] am Mittwoch in
       München mit. Mit der sofortigen Kündigung wird der Betreiber aufgefordert,
       die 89 Filialen zu schließen. Die übrigen 599 Filialen der Kette seien
       davon nicht betroffen.
       
       Die Bild-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet. „Diese schwierige, jedoch
       notwendige Entscheidung wurde getroffen, nachdem sich die Yi-Ko wiederholt
       nicht an die vertraglich vereinbarten Arbeitsbedingungen für ihre 3.000
       Restaurant-Mitarbeiter gehalten hat“, hieß es in der Mitteilung. „Mit der
       jetzigen Entscheidung ziehen wir einen Schlussstrich“, sagte der
       Deutschland-Chef der Fastfoodkette, Andreas Bork.
       
       Ein RTL-Team um den Journalisten Günter Wallraff hatte im Frühjahr unter
       anderem über schwere Missstände in Filialen der Yi-Ko-Holding berichtet.
       „Nach dem Hygiene-Skandal im Mai hat sich zunächst vieles verbessert, doch
       seit dem Sommer gab es wiederholt Verstöße gegen die geschlossenen
       Vereinbarungen“, begründete Bork die sofortige Beendigung der
       Zusammenarbeit.
       
       Seinen Angaben zufolge wurden wiederholt Arbeitsverträge missachtet. Die
       Yi-Ko-Holding habe Urlaubsgelder und Zuschläge einbehalten und im
       Krankheitsfall Gehälter erst verspätet ausgezahlt. Dafür soll insbesondere
       der ehemalige Geschäftsführer Ergün Yildiz verantwortlich gewesen sein. Er
       war nach den Enthüllungen zurückgetreten, soll sich danach aber doch wieder
       in das Tagesgeschäft eingemischt haben.
       
       ## Unklare Zukunft für Mitarbeiter
       
       Wie es mit den 89 Standorten und für die 3.000 Arbeitnehmer weitergeht,
       steht noch nicht fest. „Das ist natürlich jetzt eine sehr schwierige Krise
       für dieses Unternehmen“, sagte Guido Zeitler, Referatsleiter für das
       Gastgewerbe bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), am
       Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
       
       „Wir brauchen ganz schnell Klarheit, wie es mit den einzelnen Restaurants
       weitergeht, damit die Beschäftigten die Klarheit haben, bei wem sie morgen,
       übermorgen und überübermorgen noch arbeiten“, forderte Zeitler. Theoretisch
       sei es zwar denkbar, dass eine neue Burger-Kette gegründet werde – aber das
       sei nicht von heute auf morgen machbar. Zugleich liefen Kosten wie Pachten
       und Gehälter weiter.
       
       Die NGG erwarte nun, dass Burger King den Beschäftigten zur Seite stehe. Es
       gebe seit gut eineinhalb Jahren massive Kritik an dem Franchise-Nehmer,
       sagte Zeitler. Dieser habe unter anderem versucht, tarifvertragliche
       Standards zu senken oder zu missachten. Kranke Arbeitnehmer hätten zudem
       ihr Geld teils gar nicht oder erst verspätet erhalten: „Wir haben sehr
       viele arbeitsgerichtliche Auseinandersetzungen mit der Yi-Ko Holding
       geführt.“
       
       19 Nov 2014
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.burgerking.de/de/website/documents/press/burger_king_europe_kuendigt_franchisevertraege_mit_yi_ko_holding.pdf
       
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