# taz.de -- Ex-Vizepräsident kritisiert Folterbericht: Cheney, der Zausel
       
       > „Wir taten, was notwendig war.“ Dick Cheney findet die CIA-Methoden
       > richtig. Der Folterbericht sei „voller Scheiße“. In Polen räumt man die
       > Kooperation mit den USA ein.
       
 (IMG) Bild: „Bitte, bitte, sag uns was Du weißt! „Bestimmt nicht.“ Dick Cheney findet nichts Schlimmes an den CIA-Verhörmethoden.
       
       WASHINGTON afp/dpa | Der frühere US-Vizepräsident Dick Cheney hat den
       Senatsbericht über die Foltermethoden der CIA mit drastischen Worten
       kritisiert. Der Bericht sei nicht nur „schwer fehlerhaft“, sondern „voller
       Scheiße“, sagte Cheney am Mittwochabend dem rechtskonservativen Sender Fox
       News. In einer ersten Reaktion am Dienstag habe er nur „gelabert“, fügte er
       in dem Interview hinzu. „Jetzt lasst mich das richtige Wort verwenden.“
       
       Der US-Senat hatte seinen Bericht am Dienstag vorgestellt. Er kommt zu dem
       Schluss, dass Terrorverdächtige nach den Anschlägen vom 11. September 2001
       weit brutaler gefoltert wurden, als bislang bekannt, dass die CIA dabei
       aber kaum Informationen gewann.
       
       Cheney, der damals an der Seite von Präsident George W. Bush in der
       Verantwortung stand, widersprach heftig: „Wir taten damals exakt das, was
       notwendig war, um die Schuldigen für 9/11 zu schnappen und einen weiteren
       Anschlag zu verhindern“, sagte er Fox News. „Wir waren in beiden Teilen
       erfolgreich.“
       
       Die Senatsermittler hätten sich nicht einmal die Mühe gemacht,
       Schlüsselfiguren, die in das Programm eingebunden waren, zu befragen, sagte
       der Ex-Vizepräsident. Dann wäre womöglich herausgekommen, dass der damalige
       Präsident Bush mehr wusste, als in dem Bericht steht. Darin heißt es, Bush
       sei erst 2006 – vier Jahre nach dem Start des Programms – über Einzelheiten
       der Foltermethoden informiert worden, und er habe sein „Unwohlsein“ darüber
       zum Ausdruck gebracht.
       
       ## „Es gab eine Zusammenarbeit“
       
       Laut Cheney war der damalige Präsident „ein integraler Teil des Programms
       und musste ihm zustimmen“. Wörtlich sagte er: „Wir diskutierten die
       Techniken. Es gab von unserer Seite keine Anstrengungen, ihn da
       rauszuhalten.“ Bedauern darüber, dass etwa 9/11-Chefplaner Khalid Sheikh
       Mohammed 183 Mal dem sogenannten Waterboarding unterzogen wurde, ließ
       Cheney nicht erkennen. „Was hätten wir tun sollen? Ihm auf beide Wangen
       küssen und sagen: 'Bitte, bitte, sag uns was Du weißt? Bestimmt nicht'.“
       
       Der ehemalige polnische Präsident Aleksander Kwasniewski hat unterdessen
       zugegeben, US-Sicherheitsdiensten geheime Verhöre in Polen ermöglicht zu
       haben. „Es gab eine Zusammenarbeit der Sicherheitsdienste, aber keine
       Zustimmung zu Folter“, sagte er dem Sender TOK FM.
       
       Die US-Dienste hätten sich an Polen gewandt, „um einen ruhigen Ort zu
       finden, um Informationen zu erlangen“, sagte er über Verhöre von
       Terrorverdächtigen auf polnischem Boden 2002 bis 2003. Warschau habe einen
       ehemaligen Stützpunkt in Masuren zur Verfügung gestellt. „Wir hatten
       Bedenken, aber nicht, dass die Amerikaner das Recht in diesem Maße brechen
       könnten“, sagte er.
       
       Amnesty International und Human Rights Watch verlangten, dass die Peiniger
       bestraft werden. Dies verlangten auch Bundesjustizminister Heiko Maas und
       Ben Emmerson, der UN-Sonderberichterstatter für Terrorismusbekämpfung und
       Menschenrechte in Genf. US-Präsident Barack Obama hatte jedoch bereits in
       der Vergangenheit klar signalisiert, dass er keine Prozesse und Strafen
       wolle.
       
       11 Dec 2014
       
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