# taz.de -- Google-News-Abstellung in Spanien: Das habt ihr davon!
       
       > Der Dienst des Suchmaschinenbetreibers wird in Spanien eingestellt. Es
       > ist ein Fingerzeig an die Verlage – auch in Richtung Deutschland.
       
 (IMG) Bild: Stellt seinen Newsaggregator in Spanien ein: Google
       
       Wenn US-Amerikaner etwas verkünden, darf die dazu passende pathetische
       Geschichte nicht fehlen. Die Geschichte von Google News erzählt dessen Chef
       Richard Gringas so: Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sei es ein
       Google-Ingenieur gewesen, der bemerkte, dass, wer bei Google nach „World
       Trade Center“ suchte, keine Nachrichten über den Terrorangriff bekommen
       hätte. „Da wurde Google News geboren“, schreibt Gringas in einem Statement,
       in dem es eigentlich nicht um die Geburt geht – sondern um den Tod von
       Google News in Spanien.
       
       [1][Am Sonntag wird der Dienst dort abgeschaltet.] Der Grund: das zum 1.
       Januar in Kraft tretende Gesetz über geistiges Eigentum. Ähnlich wie beim
       deutschen Leistungsschutzrecht (LSR) verlangt es von
       Suchmaschinenbetreibern eine Abgabe, wenn sie Textauszüge von
       Nachrichtenwebsites nutzten. Doch anders als hierzulande können Medien
       nicht freiwillig auf diese Zahlungen verzichten, wie es die deutschen
       Verlage tun.
       
       Google argumentiert, es führe viele Leser zu den Nachrichtenseiten. Zuletzt
       musste das auch Axel Springer erkennen, das unter anderem für welt.de
       Google keine Gratislizenz erteilt hatte. Google zeigte daraufhin zwei
       Wochen lang keine Ausschnitte und Bilder von welt.de mehr. Ergebnis: Der
       Traffic auf der Seite brach ein. Springer ließ die Gratislizenz doch
       erteilen.
       
       Mit den Ergebnissen des zweiwöchigen Tests will Springer demnächst vor
       Gericht beweisen, wie groß Googles Macht ist und die Firma so zur
       LSR-Abgabe zwingen. Das Ende des spanischen Dienstes ist ein Signal von
       Google an die Verleger: Wenn ihr wirklich Kohle von uns wollt, schalten wir
       den Dienst halt ab – und listen euch bei der Suche aus. Das habt ihr dann
       davon!
       
       Springer und Co können dieses Spielfeld nicht als Sieger verlassen.
       
       11 Dec 2014
       
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