# taz.de -- Nach dem Anschlag in Paris: Maas besucht Berliner Moschee
       
       > Der Bundesjustizminister will mehr mit Muslimen reden, verkündet er in
       > der Sehitlik-Moschee in Neukölln. Deren Vorstand befürchtet Anschläge.
       
 (IMG) Bild: Justizminister Heiko Maas vor der Sehitlik-Moschee in Neukölln am Freitag.
       
       BERLIN (dpa) | Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat nach dem
       Terroranschlag von Paris für einen starken Zusammenhalt mit den islamischen
       Gemeinden in Deutschland plädiert. "Wir müssen mehr miteinander reden. Wenn
       man sich kennenlernt und miteinander redet, dann ist das der beste Beitrag
       dafür, Ängste und Sorgen abzubauen", sagte Maas am Freitag bei einem Besuch
       in der Sehitlik Moschee in Neukölln, wo er mit Gemeindevertretern sprach.
       
       Maas kritisierte Versuche von Rechtspopulisten, den Terror "zu
       instrumentalisieren und die Gemeinschaft zu spalten. Das dürfen wir nicht
       zulassen." Er betonte: "Keine Religion, kein Gott kann so etwas
       rechtfertigen. Darüber besteht Einigkeit zwischen den Religionen. Und das
       ist der Beweis dafür, dass diejenigen, die die Taten von Paris als
       Bestätigung sehen für ihre Proteste, nichts anderes tun als Hass säen."
       
       Einen "Wettlauf um schärfere Gesetze" lehnte Maas ab. "Die
       Vorratsdatenspeicherung in Frankreich hat den Anschlag nicht verhindert."
       Durch mehr Überwachung würde "unsere Freiheit in Mitleidenschaft gezogen",
       sagte er. "Dann tun wir genau das, was die Terroristen wollen, wir gehen
       vor ihnen auf die Knie. Die totale Überwachung ist keine Antwort auf den
       Terrorismus."
       
       Süleyman Küçük von der Türkisch Islamischen Union (DITIB) sagte, er mache
       sich Sorgen, weil laut Umfragen die Mehrheit der deutschen Gesellschaft
       Angst habe vor einer vermeintlichen Islamisierung. "Wir befürchten, dass
       immer mehr Vorurteile auch zu Übergriffen führen können."
       
       Die Sehitlik Moschee ist eine der größten Moscheen in Berlin und empfängt
       täglich Besuchergruppen, besonders auch von Nicht-Muslimen. Der Vorstand
       der Moschee, Ender Cetin, befürchtet nach dem Attentat auf das
       Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Paris auch Anschläge auf Moscheen. Cetin
       warnte am Freitag im Inforadio des RBB vor wachsenden Vorbehalten gegenüber
       dem Islam.
       
       9 Jan 2015
       
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