# taz.de -- Social Media Reaktionen zu Demo-Verbot: „Verrückte bedrohen Verrückte“
       
       > Empörung, Solidarität, Verschwörung: Alltag in Social Media – die Absage
       > der Pegida-Demo gibt neuen Anschub. Eine Zusammenfassung.
       
 (IMG) Bild: So sieht es an diesem Montag in Dresden nicht aus – sämtliche Demos wurden abgesagt
       
       BERLIN taz | Wegen angeblicher Morddrohungen gegen Pegida-Veranstalter Lutz
       Bachmann hat die islamophobe Bewegung ihre Demonstration für Montag
       abgesagt, alle anderen wurden mit Verweis auf die Drohung von der
       sächsische Polizei verboten. Die Folge: Was nicht auf der Straße
       ausgetragen wird, wird im Netz kundgegeben.
       
       Auf das Demo-Verbot reagieren die Pegida-Anhänger von allen am
       leidenschaftlichsten. Auf der
       //www.facebook.com/pages/PEGIDA/790669100971515:Pegida-Facebookseite sehen
       sich viele als Opfer und befürchten das Schlimmste: „Nachdem der Reichstag
       1933 brannte, hat man auch das als Vorwand genommen, um die Demokratie
       abzuschaffen...“ . Andere wollen sich vom Verbot und der Morddrohung nicht
       einschüchtern lassen: „An alle Pegida-Teilnehmer: Trefft euch trotzdem. Wir
       sind keine Schafe. Und sollte es wirklich zu Ausschreitungen kommen, am
       besten gleich selbst Hand anlegen, die Polizei schafft es ja doch nicht“.
       
       Hinter der Drohung wittern einige eine Verschwörung; wahlweise von Seiten
       der US-Regierung oder von der Bundesregierung: „Das ist jetzt die Notbremse
       der Politik um die Demos aufzuhalten. Und das bestätigt uns, dass wir mit
       Recht auf die Straße gehen“ [1][oder] „Eine Demokratie, die
       hunderttausenden Erdogan-Fans Demos inklusive Ausschreitungen erlaubt, aber
       keine friedliche Demo gegen das System? Seltsam!“
       
       Auch die Gegendemonstranten [2][werden verdächtigt]: „Hat schonmal jemand
       bedacht, dass diese Drohungen in Dresden auch von #nopegida-Demonstranten
       stammen könnten? Antifa & Co?“ Dieser Vorwurf wiegt schwer – vor allem, da
       infolge der Morddrohung gegen Lutz Bachmann auch die Gegendemos verboten
       wurden und einige Kritiker ebenfalls entschieden [3][gegen das
       Pegida-Demoverbot sind]: „Auch wenn man für falsch hält, was Pegida sagt,
       unser Grundgesetz schützt ihre Meinungsfreiheit. Und das ist auch gut so.“
       
       Trotz dieses Anfluges von Solidarität bleibt die [4][Kritik an der
       Selbst-Stilisierung] der Pegida-Anhänger: „Nur weil Verrückte andere
       Verrückte bedrohen, werden die bedrohten Verrückten nicht zu Helden“
       
       Eine letzte Verschwörungstheorie liegt nicht fern; auf [5][Facebook] wird
       gemunkelt: „Haben die Pegida-Organisatoren die Drohung selbst verbreitet,
       um sich dann über die Abschaffung der Meinungsfreiheit zu beschweren?'“
       
       19 Jan 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://twitter.com/McGeiz/status/557101365307006977
 (DIR) [2] http://twitter.com/maennerstreik/status/556839461796200448
 (DIR) [3] http://twitter.com/MelekSgrafitto/status/556831812795006977
 (DIR) [4] http://twitter.com/OomenBerlin/status/557129643199717377
 (DIR) [5] http://www.facebook.com/ihre.sz
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Sarah Emminghaus
 (DIR) Laila Oudray
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Pegida
 (DIR) Twitter / X
 (DIR) Schwerpunkt Meta
 (DIR) Dresden
 (DIR) Social Media
 (DIR) Schwerpunkt Meta
 (DIR) Aleppo
 (DIR) Ausgrenzung
 (DIR) Schwerpunkt Pegida
 (DIR) Schwerpunkt Pegida
 (DIR) Schwerpunkt Pegida
 (DIR) Schwerpunkt Pegida
 (DIR) Schwerpunkt AfD
 (DIR) Schwerpunkt Pegida
 (DIR) Islamismus
 (DIR) Ausgrenzung
 (DIR) Dresden
 (DIR) Schwerpunkt Rassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Politik und Social Media: Zeit für das Wesentliche
       
       Die Bundesregierung ist seit gut einer Woche bei Facebook. Viele
       Abgeordnete nutzen sowieso soziale Netzwerke. Das verändert den politischen
       Journalismus.
       
 (DIR) Schlagloch Meinungsfreiheit: Fusel der Freiheit
       
       Über trunkene Medien und den Blutzoll des weißen Mannes: Nach Paris war „Je
       suis Charlie“ in aller Munde. Nach Kopenhagen ist das nicht so.
       
 (DIR) Youtube-Aktion gegen Ausgrenzung: Mit #YouGeHa gegen Pegida
       
       Mehr als Musik und lustige Videos: Youtube wird politisch. Mit der Aktion
       „Youtuber gegen Hass“ wollen die Macher ein Zeichen setzen.
       
 (DIR) Grundlage für Demonstrationsverbote: Eine abstrakte Terrorgefahr
       
       Für Demonstrationsverbote ist juristisch eine unmittelbare Gefahr
       notwendig. In Dresden ist das nicht der Fall. Das Verbot dürfte rechtwidrig
       sein.
       
 (DIR) Kommentar Pegida und der Dialog: Strikte Weigerung hilft nicht
       
       Pegida ist ein Sammelbecken für eine diffuse Gruppe der Unzufriedenen. Ihr
       den Dialog zu verweigern, ist das falsche Konzept.
       
 (DIR) Kommentar Demoverbot in Dresden: Panik total
       
       Die Dresdner Polizei hat ein Grundrecht unverhältnismäßig eingeschränkt und
       alle haben Verständnis. So beginnt der Sieg des Terrors über die Freiheit.
       
 (DIR) Historiker über Demonstrationsverbote: „Sie muss die Gewalttäter rausholen“
       
       Es gab einige Demonstrationsverbote. Doch die Polizei darf das Grundrecht
       auf Demonstration nicht beschränken, sagt Polizeihistoriker Harold
       Selowski.
       
 (DIR) Studie zu Pegida: Der Großteil wählt AfD
       
       Eine Befragung Dresdner Demonstranten unterstreicht deren Nähe zur
       Alternative für Deutschland – und weit verbreitete nationalistische
       Einstellungen.
       
 (DIR) Demonstrationsverbot in Dresden: Die freie Kulturstadt
       
       Nur wenige Dresdner stören sich daran, dass bei ihnen ein Grundrecht
       aufgehoben wurde. Nicht einmal die Pegida-Gegner klagen dagegen.
       
 (DIR) Nogida-Demonstrationen im Norden: Schwarz-rot-goldener Besuch
       
       In Northeim haben sich die Gegner angeblicher „Islamisierung“ ausgerechnet
       bei einer antifaschistischen Aktion angekündigt – mitsamt ihren
       Deutschlandfahnen.
       
 (DIR) Integrationsdebatte und Pegida: Kein Ort zum Verlieben
       
       Unser Autor ist entgegen seinen Vorsätzen nun doch nach Dresden gefahren,
       um mit Pegida zu diskutieren. Es hat nicht funktioniert.
       
 (DIR) Kommentar Günther Jauch: Eine schrecklich nette Runde
       
       Bei Günther Jauch trat erstmals eine Pegida-Organisatorin vors TV-Publikum.
       Die Talkshow zeigte: Die Anbiederung an die Protestbewegung hat begonnen.
       
 (DIR) Kommentar Demoverbot in Dresden: Aus Rassisten werden Märtyrer
       
       Die Absage der Pegida am kommenden Montag ist nicht das Ende der Bewegung.
       Im Gegenteil: So stilisieren sie sich als Helden der Meinungsfreiheit.