# taz.de -- Testspiel in Saudi-Arabien: Kritik an Volkswagen und FC Bayern
       
       > Der Automobilkonzern sponsert einen Gastauftritt des FC Bayern in
       > Saudi-Arabien. Anteilseigner Niedersachsen will dazu nichts sagen.
       
 (IMG) Bild: Abdulrahman Al Hilal bin Saud und Pep Guardiola bei der Pressekonferenz in Riad
       
       BERLIN taz | „Es ist uns eine Freude und eine Ehre, hier zu sein“, hatte FC
       Bayern-Trainer Pep Guardiola noch vor Spiel seiner Mannschaft gegen den
       saudischen Klub al-Hilal am Sonntag (4:1) betont. Vor allem scheint der
       Auftritt eine Frage des Geldes gewesen zu sein: Nach Angaben der
       Süddeutschen Zeitung hatte der Autohersteller Volkswagen dem Verein eine
       Millionensumme für das Testspiel bezahlt, um so besseren Zugang zum
       saudi-arabischen Markt zu erhalten. Das Land steht wegen seiner
       Menschenrechtslage seit Jahren in der internationalen Kritik, zuletzt
       [1][wegen der Auspeitschung des Bloggers Raif Badawi].
       
       Menschenrechts- und Sportpolitiker kritisieren nun den FC Bayern – und den
       Wolfsburger Konzern: „Der Sport hat so eine starke Stimme, aber er nutzt
       sie leider nicht an den Stellen an denen es hilfreich und sinnvoll wäre“,
       sagte Dagmar Freitag (SPD), Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag.
       
       Das rot-grün regierte Niedersachsen ist einer der VW-Hauptanteilseigner.
       Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sitzt im VW-Aufsichtsrat. Der
       niedersächsische Regierungssprecher Michael Jürdens wollte zu der
       Bayern-Reise keine Stellung nehmen. Für die Konzernstrategie solle man
       Volkswagen befragen. Weil der am nächsten Wochenende Saudi-Arabien besuchen
       will, werde es dort wie bei anderen Auslandsreisen halten, sagte Jürdens:
       „Probleme offen ansprechen, respektvoll, freundlich, aber durchaus direkt.“
       Von VW lag bis Redaktionsschluss leider kein Statement vor.
       
       Deutliche Kritik am VW-Sponsoring kam von der Linkspartei: „Das ist eine
       Geschmacklosigkeit sondergleichen“, betonte Diether Dehm,
       Bundestagsabgeordneter der Linken. Sollte es langfristige
       Kooperationsverträge mit Saudi-Arabien geben, hoffe er, dass Weil sich
       dafür einsetze, diese so schnell wie möglich rückabzuwickeln.
       
       21 Jan 2015
       
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       Niedersachsen auch in vielen anderen Bereichen Vorbilder für die Republik
       liefert.