# taz.de -- Grünen-Antrag gegen Mikroplastik: Schädliches Peeling
       
       > Der Bundestag berät darüber, Plastikpartikel in Kosmetika abzuschaffen.
       > Die Grünen wollen verhindern, dass noch mehr davon in Gewässern landet.
       
 (IMG) Bild: Aus dem Wasser gefischt: Plastikteilchen auf einem Messschiff in Lauffen am Neckar
       
       BERLIN dpa | Wer sich die Inhaltstoffe beim Waschgel oder bei der Hautcreme
       genauer ansieht, kennt die Bezeichnungen: So findet sich auf den Packungen
       häufig ein Hinweis auf Polyethylen (PE) oder Acrylate (ACS). Die Stoffe
       firmieren unter dem Sammelbegriff Mikroplastik. Solche winzigen
       Granulatkügelchen sollen zum Beispiel Hautschüppchen besser entfernen.
       
       Die Teilchen landen über das Abwasser aber oft in Flüssen und sogar in
       Nord- und Ostsee, daher werden Rufe nach einem vollständigen
       Mikroplastik-Ausstieg bei Kosmetika lauter. Die Grünen-Fraktion bringt nun
       im Bundestag einen entsprechenden Antrag ein, an diesem Donnerstag wird
       erstmals darüber beraten.
       
       Kläranlagen könnten nicht alles rausfiltern, heißt es in der Drucksache
       18/3734. „Somit verbleibt ein Teil des Plastiks im geklärten Wasser und
       gelangt in unsere Flüsse und ins Meer.“ Der andere Teil verbleibe im
       Klärschlamm und werde bei der Ausbringung auf Äcker freigesetzt. Die
       Bundesregierung müsse „den Ausstieg aus der Verwendung von
       Mikroplastikpartikeln in Kosmetika und Reinigungsmitteln aktiv
       unterstützen“, fordern die Grünen.
       
       Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) listet in einem
       Einkaufsratgeber Hunderte Gesichtsreiniger, Peelings, Duschgels, Shampoos,
       Sonnencremes und Lippenstifte auf, die Kunststoff enthalten – als
       Mikroplastik gelten alle Teilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind. Sie
       dienten unter anderem als Schleifmittel in Peelings oder als Filmbildner in
       Shampoos, betonen die Umweltschützer.
       
       Martin Ruppmann, Geschäftsführer des Kosmetik-Verbandes, sagt dagegen, nur
       sehr wenige Produkte, wie etwa Peelings, würden Mikroplastik in Form fester
       Kunststoffpartikel enthalten. Für Verbraucher, die auf die
       Mikroplastik-Partikel verzichten wollen, gilt: die Produktangaben bei
       Kosmetika genau lesen.
       
       28 Jan 2015
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Mikroplastik
 (DIR) Bündnis 90/Die Grünen
 (DIR) Kosmetik
 (DIR) Mikroplastik
 (DIR) Erdöl
 (DIR) Apotheken
 (DIR) EU-Regelungen
 (DIR) Umwelt
 (DIR) Mikroplastik
 (DIR) Mikroplastik
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Meeresschutz
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Verbot von Kunststoffpartikelchen: Deutschland Mikroplastikland
       
       Die USA, Kanada und die Niederlande verbannen Mikroplastik – in der Natur
       und in Kosmetika. Aber Deutschland setzt auf Freiwilligkeit.
       
 (DIR) Öko-Plastik aus Milch: Kuhstoff wird Kunststoff
       
       Milch war das Basismaterial des weltweit ersten Kunststoffs Galalith. Eine
       Firma nutzt die Technik nun wieder zur Produktion von Öko-Plastik.
       
 (DIR) Kosmetik-Vertrieb in Online-Apotheken: Dr. Hauschka will nicht mehr
       
       Einige Produkte der Firma Wala sollen nicht mehr über Onlineshops
       vertrieben werden. Dagegen wehrt sich nun ein Händler aus Pforzheim.
       
 (DIR) Kommentar EU-Regeln für Plastiktüten: Das Symbol der Müllgesellschaft
       
       Der Vorstoß der EU, der zu geringerem Verbrauch führen soll, ist erst
       einmal richtig. Leider tritfft er trotzdem nicht den Kern des Problems.
       
 (DIR) Studie zu Plastikmüll im Meer: Wie Muscheln auf Sylt
       
       Acht Millionen Tonnen Plastik gelangten allein 2010 in die Ozeane. Die
       Folgen für Tiere und Menschen sind besorgniserregend.
       
 (DIR) Plastik rutscht durch: Die unsichtbare Gefahr
       
       Kunststoffpartikel aus Zahnpasta und Fleece belasten zunehmend Flüsse und
       Meere und gefährden Tiere und Menschen. Kläranlagen sind wenig effektiv.
       
 (DIR) Milch und Holz statt Mikroplastik: Kosmetik löst das Problem nicht
       
       Zahnpasta und Duschgels sollen bald ohne Plastikpartikel auskommen. Auch
       Hersteller anderer Konsumgüter forschen an Alternativen.
       
 (DIR) Mikroplastik im Bier: Potenziell tödliche Fasern
       
       Winzige Plastikteilchen kommen über Lebensmittel zurück zum Menschen. Das
       zu beenden, müsse ein Millenniumsziel sein, fordern Regierungsberater.
       
 (DIR) Verschmutzung der Meere: Abfall reicht bis in die Arktis
       
       Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Universität der Azoren
       sind Europas Meere bereits bis weit in die Arktis Müllhalden. Das meiste
       davon ist Plastik.