# taz.de -- Neonazis setzen auf Pegida-Anhänger: NPD-Aufmarsch in Hamburg
       
       > Die NPD versucht bei ihrer Kundgebung an die Stimmung der Pegida-Bewegung
       > anzudocken, das wird aber wohl nicht so recht klappen.
       
 (IMG) Bild: Martialisches Auftreten, martialische Sprüche: NPD-Aufmarsch
       
       HAMBURG | taz Wenn die NPD am kommenden Samstag in der Hamburger Innenstadt
       zu einer Kundgebung aufläuft, dockt sie mit ihrem Motto an die Stimmung in
       der „Pegida“-Bewegung an: „Deutschland ist kein Einwanderungsland.
       Multikulti: Tod sicher!“.
       
       In den vergangen Wochen hatte sich die Hamburger NPD immer wieder bemüht,
       als der natürliche Bündnispartner der „Pegida“-Bewegung zu erscheinen.
       „Pegida/Pegada – Volksprotest“, schrieb etwa Thomas Wulff, der Hamburger
       NPD-Vorsitzende, auf der Facebook-Seite „Deutschland muss leben“. Wulff
       versucht sich sogar als Initiator der Bewegung darzustellen: „Aus den
       jahrzehntelangen Widerstandsaktivitäten der nationalen Opposition erwuchs
       in den letzten Monaten ein Volksprotest, der den etablierten Politikern das
       Fürchten beibringt.“
       
       Trotzdem ist es eher unwahrscheinlich, dass am kommenden Samstag die
       vermeintlichen Bewahrer des christlichen Abendlandes vermehrt zur
       NPD-Kundgebung kommen – auch wenn die Gründer-Gruppe der „Pegida“ in
       Dresden sich gerade zerstreitet. Im Norden hat sich gezeigt, dass
       Kundgebungen kaum breiten Zulauf haben, deren Organisatoren aus der rechten
       Szene kommen – selbst wenn die Aktionen namentlich an „Pegida“ anknüpfen.
       So zählte die „Hagida“-Demo in Hannover vor zwei Wochen gerade mal 200
       Teilnehmer – gegenüber 19.000 bei der Gegendemonstration.
       
       Seit Jahren hat die NPD damit Probleme, die stärker werdenden rechten
       Ressentiments in der Mitte der Gesellschaft voll für sich zu vereinnahmen.
       Das „entsicherte Bürgertum“, von dem der Gewaltforscher Wilhelm Heitmeyer
       spricht, sucht eher die Distanz, um die Affinitäten zu relativieren. Der
       moderne Rassist gibt vor, „kein Rassist zu sein, aber man muss doch mal
       sagten dürfen …“.
       
       Vom Hetzen zum Marschieren ist es eben ein weiter Weg. Und mit der AfD gibt
       es ja nun auch eine andere Partei, die sich den „Pegida“-Sympathisanten
       andient. So ist es keine Überraschung, dass der Hamburger
       NPD-Spitzenkandidat Lennart Schwarzbach die AfD zu den „Einheitsparteien“
       zählt, die die „Überfremdung“ nicht stoppen wollen. Wenn die „Pegida“-
       Zustimmer schon nicht bei ihnen mitmarschieren, so die vage Hoffnung der
       NPD-Funktionäre, dann könnten sie sie doch wenigstens wählen. AS
       
       30 Jan 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Andreas Speit
       
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