# taz.de -- Griechische Schulden: Paris unterstützt Athen
       
       > Die neue griechische Regierung hat in Frankreich einen ersten Teilerfolg
       > errungen. Sie bekommt Rückendeckung bei Schuldenverhandlungen.
       
 (IMG) Bild: Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis in Paris.
       
       PARIS afp | In seinem Bemühen um neue Konditionen bei den Sparauflagen
       gegen sein Land hat der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis in
       Frankreich einen ersten Teilsieg errungen. Nach einem Treffen mit seinem
       Amtskollegen Michel Sapin am Sonntag in Paris sagte sein französischer
       Konterpart zwar, dass sich Frankreich nicht für eine Streichung der
       Schulden Griechenlands aussprechen werde. Doch bot Sapin an, man werde
       Athen im Streben nach einem geänderten Zeitrahmen oder neuen Bedingungen
       unterstützen.
       
       Die sozialistische Regierung in Paris, deren Präsident François Hollande
       sich vermehrt gegen Sparkurse ausgesprochen hatte, präsentierte sich am
       Sonntag als mögliches Verbindungsglied zwischen Griechenland und den
       Geldgebern. „Frankreich ist mehr als vorbereitet darauf, Griechenland zu
       unterstützen“, sagte Sapin nach dem Treffen mit Varoufakis. Die
       griechischen Bemühungen um eine Neuverhandlung der Auflagen seien
       „legitim“. Sapin forderte einen „neuen Vertrag zwischen Griechenland und
       seinen Partnern“.
       
       Der griechische Regierungssprecher Gavriil Sakellaridis sagte, das Treffen
       in Paris „beweist, dass die Positionen der griechischen Regierung nun
       fruchtbaren Boden in Europa finden“. Varoufakis gab bekannt, dass sein Land
       an den Finanzberatern Lazard festhalten werde. Diese beraten das
       Finanzministerium in Athen hinsichtlich der öffentlichen Schulden und
       seines Finanzmanagements.
       
       Seit dem Wahlsieg des Linksbündnisses Syriza um den neuen griechischen
       Ministerpräsidenten Alexis Tsipras geht in der Eurozone und auf den
       Finanzmärkten die Sorge um, dass Griechenland möglicherweise seine Steuern
       nicht zurückzahlen will.
       
       ## Schuldenrückzahlung in Aussicht
       
       Am Samstag hatte Tsipras den Ton gedämpft und eine Schuldenrückzahlung in
       Aussicht gestellt. Er sei sicher, dass das Euroland und seine Kreditgeber
       eine Übereinkunft über den Schuldenberg in dreistelliger Milliardenhöhe
       fänden, sagte Tsipras. Er will in den kommenden Tagen mehrere europäische
       Hauptstädte besuchen, um Gespräche zu führen.
       
       Auch Varoufakis reist nach Paris, London und Rom - und auch nach Berlin und
       Frankfurt, wie er am Sonntag ankündigte. Dies ist ein Zeichen dafür, dass
       die neue griechische Regierung einen Kollisionskurs mit wichtigen
       Gläubigern vermeiden will. Die Bundesregierung hat sich besonders verärgert
       über die Haltung der neuen Führung in Athen gezeigt.
       
       Griechenland hatte 2010 nach Jahren des Booms dank niedriger Zinsen nach
       Aufnahme in die Eurogruppe am Rande des Ruins gestanden. Im Gegenzug für
       milliardenschwere Hilfskredite der Europäischen Union und des IWF musste
       das Land einen Sparkurs fahren und Reformen umsetzen. Das Linksbündnis
       Syriza hatte vor den Wahlen verkündet, viele dieser Maßnahmen rückgängig zu
       machen.
       
       Varoufakis erklärte, dass Griechenland seine Schulden zurückzahlen wolle.
       Er strebe aber neue Bedingungen und neue Verhandlungspartner an. Es sei es
       nicht wert, mit den Technokraten der Geldgeber-Troika - Europäische
       Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds - zu
       diskutieren. Diese hatten die strengen Konditionen für die finanzielle
       Rettung Griechenlands festgelegt.
       
       2 Feb 2015
       
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