# taz.de -- Obama unterstützt Syriza-Kurs: „Kompromisse auf allen Seiten“ nötig
       
       > Eine Wirtschaft „im freien Fall“ brauche vor allem eine
       > Wachstumsstrategie, findet der US-Präsident. Er hofft aber, dass
       > Griechenland in der Eurozone bleibt.
       
 (IMG) Bild: US-Präsident Barack Obama spricht sich gegen einen strikten Sparkurs aus.
       
       WASHINGTON afp | US-Präsident Barack Obama hat Verständnis für das
       Abweichen der neuen griechischen Regierung vom strengen Sparkurs gezeigt.
       „Sie können Länder, die sich inmitten einer Depression befinden, nicht
       immer weiter ausquetschen“, sagte Obama am Sonntag im Interview mit dem
       Fernsehsender CNN. Bei einer Wirtschaft, die sich „im freien Fall“ befinde,
       brauche es vor allem eine Wachstumsstrategie. Nur so könne ein Land seine
       Schuldenlast reduzieren.
       
       Obama räumte ein, dass Strukturreformen in Griechenland bitter nötig seien.
       Angesichts des rapide sinkenden Lebensstandards der Menschen seien diese
       aber schwer umzusetzen. Er hoffe, dass Griechenland in der Eurozone bleiben
       könne, sagte der US-Präsident. Dafür seien aber „Kompromisse auf allen
       Seiten“ nötig.
       
       Das überschuldete Griechenland erhält seit 2010 Kredite in Höhe von 240
       Milliarden Euro, um es vor dem Staatsbankrott zu bewahren. Im Gegenzug
       musste das Land sich zu Reformen bereit erklären, deren Fortschritte von
       der Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer
       Zentralbank (EZB) und EU-Kommission überwacht werden.
       
       Die neu gewählte Regierung unter dem linken Regierungschef Alexis Tsipras
       will viele Sparmaßnahmen aussetzen und hat die Zusammenarbeit mit der
       Troika aufgekündigt. Vor allem die Bundesregierung lehnt einen von Athen
       geforderten Schuldenschnitt aber ab.
       
       Tsipras und sein Finanzminister Giannis Varoufakis werben derzeit in Europa
       für ihren Kurswechsel. Tsipras traf am Montag in Zypern ein, wo er
       Gespräche mit Präsident Nikos Anastasiades führte. Um 10.45 Uhr ist eine
       Pressekonferenz geplant. Varoufakis wird am Montag in London erwartet. Er
       will nach eigenen Worten auch bald nach Deutschland kommen, um die
       griechische Position zu erläutern.
       
       Der Finanzminister hatte am Sonntag in Paris angekündigt, dass Athen bis
       Ende Februar detaillierte Pläne auf den Tisch legen wird. Bis Ende Mai
       hofft er auf eine neue, international abgestimmte Lösung, was den Umgang
       mit der griechischen Schuldenkrise angeht.
       
       2 Feb 2015
       
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