# taz.de -- Konflikt in der Ukraine: Flucht im Kugelhagel
       
       > Die Separatisten haben eine Offensive gestartet. Das Dauerfeuer rund um
       > Lugansk und Donezk behindert die Evakuierung der Zivilisten. Beide Seiten
       > melden viele Tote.
       
 (IMG) Bild: Einwohner von Donezk stehen in den Trümmern ihres Hauses.
       
       DONEZK dpa | Im Kriegsgebiet Ostukraine beklagen Helfer und
       Menschenrechtler eine schleppende Evakuierung in den unter Dauerfeuer
       stehenden Regionen Lugansk und Donezk. Wegen der heftigen Kämpfe in den
       Orten Awdejewka und Debalzewo könnten kaum noch Menschen in Sicherheit
       gebracht werden, teilte der staatliche ukrainische Zivilschutzdienst mit.
       Regierungstruppen und prorussische Separatisten berichteten am Mittwoch
       erneut von zahlreichen Toten im Konfliktgebiet Donbass.
       
       Die Separatisten haben nach Angaben des ukrainischen Militärs im Osten des
       Landes eine Offensive gestartet. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien
       80 Ortschaften und Stellungen mit Raketen sowie Artillerie angegriffen
       worden, sagte ein Militärsprecher am Mittwoch. Zwei Soldaten seien
       gefallen, 18 weitere seien verletzt worden. Die Verwaltung der
       Rebellenhochburg Donezk meldete unterdessen, ein Krankenhaus sei von einer
       Granate getroffen worden. Es habe Tote und Verwundetet gegeben, hieß es auf
       der Web-Seite der Stadtverwaltung.
       
       Besonders heftige Kämpfe gab es um die Stadt Debalzewo. Menschenrechtler
       fordern die Konfliktparteien auf, die Flucht von Bewohnern zu
       gewährleisten. Bemühungen um eine Feuerpause waren zuletzt immer wieder
       gescheitert.
       
       In der ebenfalls umkämpften Stadt Lugansk kam es nach Darstellung von
       Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
       (OSZE) zum Einsatz von Streumunition. Russland wirft der Ukraine die
       Anwendung der international geächteten Bomben vor.
       
       Seit der Vereinbarung einer Waffenruhe im September haben pro-russische
       Rebellen Militärangaben zufolge etwa 300 ukrainische Soldaten getötet. Am
       Wochenanfang kündigten die Separatisten eine Massen-Mobilmachung an. Ziel
       sei eine Streitmacht von 100.000 Mann. Die USA hatten sich zuletzt zu
       möglichen Waffenlieferungen an die ukrainische Armee zurückhaltend
       geäußert.
       
       4 Feb 2015
       
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