# taz.de -- Kolumne Pflanzen essen: Mein Ovo-Lacto-Flexitarier
       
       > Als Hundebesitzerin muss ich wählen: Fleisch in den Fressnapf oder darf
       > es doch nur vegane Kost sein. Und dazu dann ein paar Extra-Pillen.
       
 (IMG) Bild: Und zum Nachtisch das Leckerli nicht vergessen: ein Hunde-Lolly
       
       Vor einem Jahr haben mein Mann und ich über eine Tierschutzorganisation
       unseren Yorkshire Terrier Teddy adoptiert. Tiere retten ist eine gute
       Sache, finden wir. Aber viele Veganer stehen vor einem Dilemma, wenn es um
       Haustiere geht.
       
       Soll man das Leben eines Tieres bewahren und es dann mit anderen toten
       Tieren ernähren? Mein Bekannter, der Sänger und Tierschützer Moby, nimmt
       aus genau diesem Grund weder Hunde noch Katzen bei sich auf.
       
       Ein befreundetes Veganer-Pärchen dagegen füttert seine Hunde täglich mit
       Biofleisch, obwohl es lieber sterben würde, als Medikamente zu nehmen, die
       an Tieren getestet wurden. Jeder, der das kritisiert, wird mit einem
       unflätigen Synonym für After bedacht.
       
       Meine Tierärztin sagt: „Menschen, die ihre Haustiere vegan ernähren wollen,
       sollen sich einen Hasen anschaffen. Alles andere ist Selbstbeglückung.“ Der
       Tierarzt eines Freundes, der seinen Hund seit Jahren mit veganem Futter
       ernährt, entgegnet, dass Hunde auch von Pflanzenkost leben können. Als
       Grund nennt er die Evolution an der Seite des Menschen.
       
       Der Hund des besagten Freundes ist topfit, allerdings ist er angewiesen auf
       Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamin D3 und Taurin. Im Grunde also genauso
       unnatürlich wie kommerzielles Tierfutter aus dem Supermarkt, dem weiß nicht
       mal Gott was beigemischt wurde und das nichts mehr zu tun hat mit dem
       Hasen, den ein Hund in der freien Natur erlegen würde.
       
       Wie man es auch angeht, als Veganer zieht man bei der Wahl des Tierfutters
       die, ehem, After-Karte. Füttert man Fleisch, wird man Heuchler genannt.
       Ernährt man seine Fellnase voll vegan, wird man als voll plemplem
       bezeichnet.
       
       Und mein Terrier Teddy? Der ist Ovo-Lacto-Flexitarier mit gelegentlichem
       Hang zu Hühnchen und Hülsenfrüchten.
       
       9 Feb 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Ariane Sommer
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Veganismus
 (DIR) Fleisch
 (DIR) Essen
 (DIR) Fleischkonsum
 (DIR) Veganismus
 (DIR) Ernährung
 (DIR) Antibiotika
 (DIR) Veganismus
 (DIR) Ernährung
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Lecker Blumenkohleis
       
       Blumenkohl ist momentan angesagt. In Los Angeles findet er als In-Zutat
       Zugang in experimentierfreudige Münder. Ein Rezept.
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Feiern ohne Soße
       
       Wenn zur Geburstagsfeier im veganen Restaurant eingeladen wird, ist die
       Sorge der Freunde groß: Was soll man da denn bitte bestellen?
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Sehnsucht nach Tier
       
       Fleischesser sind ständig genervt von Veganern, die Fleischersatz essen.
       Das ergibt keinen Sinn. Veganer dürfen Fleisch vermissen.
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Jack the Ripper der Gurken
       
       Pflanzen sind Lebewesen, aber können sie auch Schmerzen empfinden? Selbst
       wenn, ist Veganismus immer noch die bessere Ernährungsweise.
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Man isst mit den Eckzähnen
       
       Bevor ein Fleischfresser bei der Ernährungsdebatte die Natur ins Spiel
       bringt, sollte er sein Argument noch einmal überdenken.
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Hackbraten, Vackbraten
       
       Das Familiengericht zu Weihnachten? Falscher Hase. Aber was essen, wenn
       gehackte Tiere nicht auf dem Speiseplan stehen?
       
 (DIR) Kolumne Pflanzen essen: Giftige Blicke 
       
       Veganer werden auch krank. Liegt man mal flach, dann haben Fleischfresser
       diesen triumphierenden „Siehste!“-Ausdruck im Gesicht.