# taz.de -- ROG-Rangliste zur Pressefreiheit: Eritrea auf dem letzten Platz
       
       > „Reporter ohne Grenzen“ hat eine aktuelle Übersicht zur internationalen
       > Pressefreiheit veröffentlicht. Auch in Europa haben sich die Bedingungen
       > verschlechtert.
       
 (IMG) Bild: Stummer Protest vor der ägyptischen Botschaft in Nairobi (Archivbild 2014).
       
       BERLIN dpa | Bewaffnete Konflikte und verstärkte staatliche Repression
       behindern weltweit zunehmend die Arbeit unabhängiger Journalisten. Nach dem
       neuen am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Bericht der Organisation
       „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) werden die Medien mit gezielter Unterdrückung
       oder Manipulation vor allem in Konfliktregionen wie Ukraine, Syrien, Irak
       und den Palästinensergebieten beeinträchtigt. [1][In der „Rangliste der
       Pressefreiheit“] findet sich Deutschland im Bewertungszeitraum zwischen
       Mitte Oktober 2013 und Mitte Oktober 2014 auf Platz 12 nach Platz 14 im
       Vorjahreszeitraum wieder.
       
       In Europa haben sich laut ROG jedoch in einigen Ländern die Bedingungen
       deutlich verschlechtert. Zum Beispiel in Italien, das um 24 Plätze auf Rang
       73 abstürzte, seien viele Journalisten durch Mafia-Drohungen, Anschläge und
       unbegründete Verleumdungsklagen unter Druck geraten.
       
       Auf den letzten vier Plätzen, die Syrien, Turkmenistan, Nordkorea und
       Eritrea belegen, veränderte sich nichts. Äußerst kritisch sei die Lage in
       der Ukraine (Platz 129, -2), in Syrien (177, unverändert), im Irak (156,
       -3) sowie im Gaza-Krieg zwischen Israel (101, -5) und der Hamas
       (Palästinensergebiete 140, -2) sowie im Südsudan (125, -6). Und zwar, weil
       die Konfliktparteien versuchten, „Nachrichtenmedien als unabhängige
       Informationsquellen auszuschalten oder für die Zwecke der eigenen
       Propaganda einzuspannen“.
       
       Oft diene die Erhaltung der „nationalen Sicherheit“ auch als Vorwand für
       Repressionen. Russland (152, -4) habe zum Beispiel unter dem Eindruck des
       Krieges in der Ukraine weitere repressive Gesetze verabschiedet, darunter
       eine Verschärfung des Verbots, öffentlich zur Verletzung der territorialen
       Integrität aufzurufen – „wodurch jede Kritik etwa an der Annexion der Krim
       kriminalisiert wird“, wie es im ROG-Bericht heißt. Ähnliches gelte für
       Thailand, Kasachstan und Ägypten.
       
       Auch die USA (49, -3) fielen weiter zurück, weil beispielsweise bei den
       Unruhen in der Kleinstadt Ferguson Reporter festgenommen worden seien.
       Selbst wenn die Medienvertreter innerhalb kurzer Zeit wieder freikämen, sei
       „die Drohgebärde unmissverständlich“, erklärt die ROG. Größter Absteiger
       ist Andorra (32, - 27), wo wirtschaftliche Konzentrationsbewegungen und
       fehlender Schutz für Journalisten Probleme brachten. Größter Aufsteiger ist
       die Mongolei (54, +34), wo die Gesetzeslage entschieden verbessert worden
       sei. Auf den obersten Plätzen liegen Finnland, Norwegen und Dänemark.
       
       Die Organisation ROG bewertet das Ranking der Pressefreiheit von Jahr zu
       Jahr neu. Die Grundlage schaffen für jedes Land Untersuchungen mit 87
       verschiedenen Fragen zur Vielfalt, Unabhängigkeit, Arbeitsumfeld,
       Selbstzensur, rechtliche Rahmenbedingungen, institutionelle Transparenz und
       Produktionsinfrastruktur.
       
       12 Feb 2015
       
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