# taz.de -- Kommentar Uber und Datenschutz: Im Vorbeifahren Daten sammeln
       
       > Der umstrittene Fahrdienstvermittler und Taxikonkurrent Uber interessiert
       > sich für seine Kunden. Noch mehr aber will er über deren Daten wissen.
       
 (IMG) Bild: Der Fahrdienst-Vermittler liest mit: Die umstrittene Firma Uber interessiert sich für die Daten der Kundschaft.
       
       Uber hat ein Problem: Daten, unter anderem Führerscheinnummern, von 50.000
       Fahrern sind in falsche Hände geraten. Und das, wie jetzt bekannt wurde,
       vor fast einem Jahr. Professionell ist das nicht, weder in Sachen
       Datensicherheit noch in Bezug auf die Kommunikationskultur.
       
       Doch der Fall zeigt: Uber hat nicht nur ein Problem, es ist auch eines, und
       zwar für die Privatsphäre. Das deutete sich bereits vor zwei Jahren an, als
       Uber-Mitarbeiter gefahrenen Wege auf potenzielle One-Night-Stand-Fahrten
       untersuchten. Die Analysten fanden das wohl witzig. Nur die Nutzer waren
       weniger amüsiert, und deshalb verschwand der Blog-Beitrag schnell wieder
       von der Website. Es kommt eben immer noch nicht gut, zu offensiv zu
       kommunizieren, wie groß der Datenschatz ist, auf dem man sitzt.
       
       Und der ist bei Uber sehr groß. Forscher haben an Hand von Mobilfunkdaten
       herausgefunden, dass vier zufällige Ort-Zeit-Koordinaten ausreichen, um 95
       Prozent der Menschen zu identifizieren. Dass Uber-Kunden bargeldlos zahlen
       und das Unternehmen so etwa auch Kreditkarteninformationen hat, macht die
       Daten nur noch wertvoller. Umso dreister ist es, dass Uber bargeldloses
       Zahlen als Mittel gegen die in der Branche verbreitete Schwarzarbeit
       darstellt.
       
       Doch durch das zweifelhafte Geschäftsgebaren von Uber geht eines unter: die
       nötige Debatte über die Zukunft der Mobilität. Über die Notwendigkeit von
       Ortskenntnissen in Zeiten von Navigationsgeräten oder die Frage, ob
       Angebote wie Uber weniger oder doch mehr Verkehr verursachen und ob sich
       das ändert, wenn Autos sich fahrerlos von A nach B bewegen. Darüber, dass
       die Digitalisierung eine Chance sein könnte, Transport effizienter und
       trotzdem kundenfreundlicher zu organisieren. Und zwar ohne Datensammelei –
       dann kann nämlich auch nichts wegkommen.
       
       1 Mar 2015
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Datenschutz
 (DIR) Taxigewerbe
 (DIR) Verkehrspolitik
 (DIR) Uber
 (DIR) Datensicherheit
 (DIR) Intelligente Maschinen
 (DIR) Verkehr
 (DIR) Urteil
 (DIR) Datenschutz
 (DIR) Datenschutz
 (DIR) Datenschutz
 (DIR) Datenschutz
 (DIR) Uber
 (DIR) Uber
 (DIR) Uber
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Bundestags-Computer angegriffen: Der Feind lauert im Glasfaserkabel
       
       Das Datennetz des Bundestags ist einer Hackerattacke ausgesetzt gewesen,
       wie der Parlamentssprecher bestätigte. Der Ursprung und das Ausmaß sind
       noch unklar.
       
 (DIR) Soziologe über Digitalisierung: „Menschen sind emotional“
       
       Bisher sahen sich Menschen als rationale Wesen. Christoph Kucklick ist
       überzeugt: Im Zuge stärkerer Rechner wird sich dieses Bild ändern.
       
 (DIR) Legalisierungsversuch von Uber: Fahrdienst macht auf Taxi
       
       Der Taxikonkurrent will seinen privaten Fahrern künftig den
       Personenbeförderungsschein finanzieren. Dafür gibt es ein vorsichtiges Lob.
       
 (DIR) Urteil zu Fahrdienstvermittlung: Gericht stoppt Uber
       
       Uber muss sein Angebot in Deutschland einstellen. Schließlich hätten die
       Fahrer keine Genehmigung, Passagiere zu transportieren.
       
 (DIR) Einkaufen in Zeiten von Big Data: Wenn der Preis persönlich wird
       
       An der Supermarktkasse und im Taxi: Unternehmen können Kunden heute
       individuelle Preise vorsetzen – dank Big Data. Wer nicht aufpasst, zahlt
       drauf.
       
 (DIR) Videoüberwachung beim Gebet: In der Kirche hat es sich ausgedreht
       
       Die Basilika St. Clemens in Hannover muss ihre Videokameras abschalten.
       Nach dem Gottesdienst bleiben die Pforten nun dicht.
       
 (DIR) Grundverordnung der EU: Weichspüler für den Datenschutz
       
       Ein geleaktes Papier zeigt: Die EU-Regierungen sind dabei, die Prinzipien
       der Zweckbindung und der Datensparsamkeit aus der Grundverordnung zu
       streichen.
       
 (DIR) Datenschutzpanne bei Uber: Öffentliches Fundbüro
       
       Ein Teil der Fundbüro-Datenbank des Fahrdienstleisters Uber war öffentlicht
       einsehbar. Darin enthalten: verlorene Gegenstände, Namen und Nummern der
       Nutzer.
       
 (DIR) Rückzug von Fahrdienst-Vermittler: Uber gibt in Spanien auf
       
       Gerichte haben den umstrittenen Fahrdienst-Vermittler Anfang Dezember in
       Spanien verboten. Zunächst hatte Uber einfach weitergemacht.
       
 (DIR) Uber in Kalifornien verklagt: Streit um Sicherheitschecks
       
       Das Start-up hatte vorgegeben, seine Fahrer gründlicher zu überprüfen, als
       es andere in der Branche tun. Behörden werfen ihm nun vor, dass das nicht
       stimmt.
       
 (DIR) Fahrdienst-Vermittler: Gericht verbietet Uber bundesweit
       
       Vorerst darf Uber in ganz Deutschland keine privaten Fahrten mehr
       vermitteln. Das entschied das Landgericht Frankfurt. Doch Uber gibt sich
       nicht geschlagen.