# taz.de -- Vier Jahre nach dem GAU: 1.232 Tote wegen Fukushima
       
       > Fast vier Jahre nach dem Atom-GAU sterben immer mehr Japaner an den
       > Folgen. Die Grünen kritisieren indes den Katastrophenschutz in
       > Deutschland.
       
 (IMG) Bild: Auch der Protest der Anti-AKW-Bewegung hält an: Tokio am 9. März
       
       FUKUSHIMA/BERLIN dpa | Vier Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima in
       Folge eines Tsunamis sterben immer mehr Japaner an den Folgen der
       jahrelangen Flucht vor der Strahlung. Wie die [1][japanische Tageszeitung]
       Tokyo Shimbun am Dienstag berichtete, erhöhte sich Zahl der Opfer seit März
       vergangenen Jahres um 18 Prozent auf 1.232 Tote.
       
       Zwar kam durch den GAU vom 11. März 2011 in Folge eines Erdbebens und
       gewaltigen Tsunamis niemand direkt ums Leben. Doch sterben immer mehr
       Menschen an den gesundheitlichen Auswirkungen des harten Lebens in den
       provisorischen Behelfsunterkünften. Andere begehen Selbstmord.
       
       Auch nach vier Jahren können noch immer rund 120.000 Menschen [2][wegen der
       Strahlung nicht zurück in ihre Heimat.] Andere können nicht zurück, weil
       der Wiederaufbau der vom Tsunami zerstörten Gebiete im Nordosten des Landes
       nur schleppend vorankommt.
       
       Fast 19.000 Menschen waren damals von der Flutwelle in den Tod gerissen
       worden oder werden noch immer vermisst. Insgesamt sollen bereits rund 3.200
       Menschen an den Folgen des jahrelangen Lebens als Evakuierte gestorben
       sein.
       
       ## Deutsche Notfallpläne „vollkommen unzureichend“
       
       Die Grünen im Bundestag kritisieren indes die deutschen Notfallpläne für
       den Fall eines Atomunfalls als vollkommen unzureichend. Auch vier Jahre
       nach dem Reaktorunglück von Fukushima sei der Katastrophenschutz noch nicht
       an die Erkenntnisse aus dem GAU in Japan angepasst, [3][sagte die
       atompolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion], Sylvia Kotting-Uhl, der
       Neuen Osnabrücker Zeitung. Der GAU hatte am 11. März 2011 begonnen.
       
       Kotting-Uhl forderte die Bundesregierung auf, den zuständigen Bundesländern
       eine Frist zu setzen, bis wann entsprechende Empfehlungen der
       Strahlenschutzkommission umsetzen sind. Diese sehen beispielsweise eine
       [4][deutliche Ausweitung der Evakuierungszonen rund um Kernkraftwerke im
       Ernstfall vor.] Zudem müsse jeder Haushalt in Deutschland mit Jod-Tabletten
       ausgestattet werden. Diese sollen die Aufnahme radioaktiven Jods über die
       Schilddrüse verhindern.
       
       „Obwohl die Anforderungen vorliegen, gibt es keinen Zeitplan, wie das Ganze
       umgesetzt werden soll“, sagte Kotting-Uhl. Der Bund müsse seine Kompetenz
       als oberste Atomaufsichtsbehörde nutzen, und die Länder unter Druck setzen.
       
       10 Mar 2015
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] http://www.tokyo-np.co.jp/
 (DIR) [2] /!149442/
 (DIR) [3] http://www.tokyo-np.co.jp/
 (DIR) [4] http://blogs.taz.de/rechercheblog/2014/10/24/protokoll-des-super-gaus-was-am-tag-x-passiert/
       
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