# taz.de -- BND-Zentrale in Berlin: Über eine Milliarde Baukosten
       
       > „Gestörter Bauablauf“: Die neue BND-Zentrale wird immer teurer. Die
       > ursprünglichen Kosten von Bau und Umzug haben sich in sieben Jahren
       > verdoppelt.
       
 (IMG) Bild: Milliardengrab mit Biotop: Rückansicht der Berliner BND-Zentrale.
       
       BERLIN afp | Die Bundesregierung beziffert die Kosten für den Bau der
       künftigen Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin derzeit
       auf 1,044 Milliarden Euro. Die Gesamtkosten einschließlich des Umzugs des
       BND von Pullach in Bayern nach Berlin werden mit rund 1,588 Milliarden Euro
       angegeben, wie aus einer am Mittwoch vom Bundestagspressedienst
       veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage
       hervorgeht.
       
       Bei Baubeginn 2006 waren die Kosten mit rund 720 Millionen Euro kalkuliert
       worden, seither wurde die Bausumme mehrfach nach oben korrigiert. Die
       Regierung listet demnach fünf Nachträge mit Kosten zwischen zehn und knapp
       132 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2014 auf. Als Gründe für die
       erheblichen Mehrkosten wurden eine Bauzeitverlängerung und ein gestörter
       Bauablauf angegeben.
       
       Das fertige Gebäude soll 2016 übergeben werden. Dann sollen rund 4000
       Mitarbeiter des Auslandsgeheimdienstes in der neuen Zentrale arbeiten. In
       Pullach sollen rund 1000 Arbeitsplätze mit Schwerpunkt bei der Abteilung
       Technische Aufklärung verbleiben. Der Standort wird entsprechend
       verkleinert.
       
       Zuletzt hatte Anfang März ein Wasserschaden, der womöglich absichtlich
       verursacht wurde, den Fortgang der Arbeiten an der Baustelle in Berlin
       behindert. In Putzmittelräumen im vierten bis sechsten Stockwerk waren fünf
       Wasserhähne abmontiert worden. Daraufhin liefen aus den Leitungen, die
       schon unter Druck standen, rund zehn Kubikmeter Wasser aus und flossen bis
       in das Erdgeschoss. Die dadurch entstandenen Kosten können den Angaben
       zufolge derzeit noch nicht beziffert werden. Es werde ein Sanierungskonzept
       erstellt, das möglicherweise Verschiebungen im Bauablauf zur Folge habe.
       
       Die Baustelle wird seit jeher scharf bewacht. Bis zu 86 Sicherheitskräfte
       werden nach Angaben der Regierung auf dem Baufeld eingesetzt, die meisten
       von privaten Unternehmen. Am Tag des Wasserschadens am 3. März hatten 573
       Personen Zugang zu der Baustelle, wie aus der Antwort der Bundesregierung
       weiter hervorgeht. An dem Tag waren außerdem 118 Schlüsselkarten, mit denen
       die verschlossenen Räume mit den Wasserhähnen betreten werden konnten, im
       Besitz verschiedener Funktionsträger.
       
       14 May 2015
       
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