# taz.de -- Ausländische NGOs in Russland: Putin verteidigt Razzien
       
       > Russland stellt ein Verfahren gegen die deutsche Konrad-Adenauer-Stiftung
       > ein. Doch Präsident Wladimir Putin stellt sich hinter die Durchsungen der
       > Büros ausländsicher NGOs.
       
 (IMG) Bild: Schöpft Verdacht, wenn es um Geld aus dem Ausland geht: Wladimir Putin.
       
       MOSKAU ap | Zwei Tage nach der Durchsuchung der Büros deutscher Stiftungen
       in Russland hat Präsident Wladimir Putin das scharfe Vorgehen der Behörden
       gegen Nichtregierungsorganisationen (NGO) verteidigt. Mit den groß
       angelegten Razzien solle geprüft werden, ob die Aktivitäten der
       Organisationen mit ihren erklärten Zielen übereinstimmen und ob sie sich an
       das Gesetz halten würden, dass eine Einmischung in die russische
       Innenpolitik verbiete, sagte Putin am Donnerstag in Moskau.
       
       Wenige Stunden zuvor teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit, die
       Durchsuchungen seien gegen Untergrundorganisationen und Geldwäsche
       gerichtet. Sie dienten vor allem dazu, Gruppen zu stoppen, die gegen ein
       „Extremismus“-Gesetz verstießen, sagte die Sprecherin Maria Gridnewa.
       
       In den vergangenen Wochen wurden die Büros von mehr als rund 2000 NGOs im
       ganzen Land durchsucht, darunter unter anderem Amnesty International, die
       SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und die CDU-nahe
       Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Ein Verfahren gegen die
       Konrad-Adenauer-Stiftung wurde jedoch wieder eingestellt.
       
       Auch Sprachlerninstitute und ornitologische Organisationen blieben nicht
       verschont. Deutschland und Frankreich bestellten jeweils die russischen
       Botschafter ein, die USA, Großbritannien und die EU äußerten ihre Besorgnis
       und kritisierten das Vorgehen der Behörden.
       
       Die russische Staatsführung geht seit einigen Monaten verstärkt gegen NGOs
       vor, die finanzielle Hilfe aus dem Ausland erhalten. Nach Wladimir Putins
       Rückkehr in den Kreml im vergangenen Jahr verabschiedete das Parlament
       unter anderem ein Gesetz, das mit fremdem Geld finanzierte Organisationen
       verpflichtet, sich als „ausländische Agenten“ zu registrieren. Das Gesetz
       wird als Versuch gewertet, die Mitarbeiter solcher NGOs als Spione zu
       stigmatisieren.
       
       29 Mar 2013
       
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