# taz.de -- Tracking im Internet: „Nein danke“ wäre das Mindeste
       
       > Internetnutzer:innen sind Cookies nach wie vor ausgeliefert. Die
       > Konsequenz ist kurz, aber schmerzhaft: Ein Verbot personalisierter
       > Werbung.
       
 (IMG) Bild: Ein Ärgernis des Internets: Cookies
       
       Als die [1][EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager] kürzlich auf der
       Netzkonferenz re:publica sprach, äußerte sie Verständnis für alle, die
       angesichts des Wildwuchses von [2][Cookie-Bannern auf Webseiten einfach nur
       entnervt auf „Ok“ klicken]. „Die Leute haben ein Leben“, stellte Vestager
       fest. Und liefert damit eines der überzeugendsten Argumente dafür, warum
       die Idee, doch einfach den:die mündige:n Verbraucher:in selbst
       entscheiden zu lassen, von wem er:sie sich gerne digital verfolgen lassen
       möchte, komplett gescheitert ist.
       
       Die Symptome kennt jede:r Internetnutzer:in: Große Banner, die sich von
       klein bis nahezu seitenfüllend über die Inhalte legen und einen durch
       listige Farbgebung dazu verleiten sollen, direkt die Zustimmung zum
       unbegrenzen Tracking zu erteilen. [3][Wer das nicht möchte, muss für jede
       Webseite einzeln herausfinden, mit welchen Klicks sich möglichst viel davon
       ausschalten lässt.] Ein schlichtes „Nein danke“ bieten nur die
       allerwenigsten an. Dabei müsste dies das Mindeste sein: Ja heißt ja und
       nein heißt nein. Und nicht der „Ja“-Button groß und grün und ein
       „Weitere-Einstellungen“-Button klein und in einem derart hellen Grau, dass
       er sich kaum vom weißem Untergrund abhebt.
       
       Dabei sind Cookies ohnehin ein fast steinzeitliches Trackinginstrument.
       Längst gibt es neuere, ausgefeiltere Methoden, die von den Nutzer:innen
       noch schwieriger zu umgehen sind. Und die Branche ist mit ihren Ideen
       längst nicht am Ende. Besser wäre es daher, wenn endlich auch die Politik
       in Gänze zu der Erkenntnis käme: Nein, die verschiedenen Akteur:innen
       der Online-Werbewirtschaft haben anscheinend überhaupt kein Interesse
       daran, mit Nutzer:innen fair umzugehen.
       
       Die logische Konsequenz ist kurz, aber schmerzhaft: Ein Verbot
       personalisierter Werbung im Netz. Nicht nur gegenüber Minderjährigen, wie
       es die Bundesregierung [4][laut eines gerade von Netzpolitik.org geleakten
       Papiers wünscht]. Sondern gegenüber allen. Wenn es richtig gut läuft, würde
       damit das Tracking insgesamt so unattraktiv, dass ein extra Verbot dafür
       gar nicht mehr notwendig wäre.
       
       1 Jun 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /EU-Kommission-stellt-Gesetzentwuerfe-vor/!5734135
 (DIR) [2] /Zwei-Jahre-Datenschutzgrundverordnung/!5691398
 (DIR) [3] /Bundesgerichtshof-zu-Tracking-Cookies/!5685362
 (DIR) [4] https://netzpolitik.org/2021/digitale-dienste-gesetz-deutschland-will-verbot-personalisierter-werbung-bei-minderjaehrigen/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
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