# taz.de -- Open Data zu Fahrraddiebstählen: Wenn das Rad weg ist
       
       > Ein Pilotprojekt soll zeigen, wo, wann und welche Fahrräder geklaut
       > werden. Die Polizei hofft auf Apps – und auf Sensibilisierung der
       > Radfahrenden.
       
 (IMG) Bild: Neues Pilotprojekt der Berliner Polizei sammelt Daten zu Fahrraddiebstählen
       
       Berlin taz | Mit einem Open-Data-Pilotprojekt reagiert die Berliner Polizei
       auf die hohe Dunkelziffer und die niedrige Aufklärungsquote bei
       Fahrraddiebstählen. [1][In einer Datenbank], die am Mittwoch online
       gegangen ist, werden Daten zu den zur Anzeige gebrachten Diebstählen
       veröffentlicht.
       
       Dabei geht es nicht um personenbezogene Daten, sondern unter anderem um
       Tatzeit und -datum, die Schadenshöhe, die Art des Diebstahls, also ob es
       sich beispielsweise um einen reinen Fahrraddiebstahl handelt oder um einen
       Einbruch, sowie eine grobe örtliche Zuordnung. Die ersten knapp 35.000
       Datensätze, die bis Mai vergangenen Jahres zurückreichen, sind seit
       Mittwoch online, nun soll täglich aktualisiert werden.
       
       Open Data bezeichnet einen Ansatz, bei dem von der öffentlichen Hand
       gesammelte, eben nicht personenbezogene Daten der Öffentlichkeit wieder zur
       Verfügung gestellt werden. Das können etwa Daten aus Verkehrszählungen
       sein, Wetterdaten, Daten zur Infrastruktur wie die Gehwegbreite, oder Daten
       aus kommunalen Unternehmen, wie Informationen darüber, welche Straßen wie
       häufig gereinigt werden. Die Daten sollten dabei als Rohdaten unter einer
       freien Lizenz präsentiert werden, sodass Entwickler:innen sie in Apps
       einfließen lassen können.
       
       Zu der Fahrraddiebstahl-Datenbank sagt LKA-Vizechef Stefan Redlich: „Wir
       wollen uns überraschen lassen, auf welche Ideen Kreative mit diesen Daten
       kommen.“ Er könne sich zum Beispiel eine App vorstellen, die
       Radfahrer:innen beim Abstellen ihres Fahrzeugs an einem
       Diebstahl-Hotspot direkt dazu anhält, ihr Rad sicher festzuschließen.
       Mittelbar erhoffe er sich auch eine Sensibilisierung: dass
       Radfahrer:innen auf guten Diebstahlschutz setzen und Diebstähle zur
       Anzeige bringen – das würde zumindest die Dunkelziffer erhellen.
       
       Lisa Feitsch vom ADFC Berlin sagt: Neben guten Abstellanlagen und Angeboten
       zu Fahrradcodierungen wäre es wichtig, „dass das LKA die Daten vor allem
       selbst auswertet, um Prävention und Aufklärung wirklich voranzubringen“.
       
       Mittlerweile versuchen Radfahrende, den niedrigen Aufklärungsquoten,
       [2][die in einigen Städten im einstelligen Prozentbereich liegen], selbst
       zu begegnen. Auf Seiten wie [3][fahrrad-gestohlen.de] können Bestohlene Rad
       und Rahmennummer melden. Wer ein gebrauchtes Rad kaufen will, bekommt so
       einen ersten Anhaltspunkt, ob das Rad gestohlen sein könnte.
       
       8 Sep 2021
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://daten.berlin.de/datensaetze/fahrraddiebstahl-berlin
 (DIR) [2] /Raddiebstaehle-in-Berlin/!5741432
 (DIR) [3] https://www.fahrrad-gestohlen.de/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Polizei Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Radfahren in Berlin
 (DIR) Fahrrad
 (DIR) Kriminalität
 (DIR) Digitalisierung
 (DIR) Schwerpunkt Radfahren in Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Radfahren in Berlin
 (DIR) Schwerpunkt Bundestagswahl 2025
 (DIR) Polizei Berlin
 (DIR) Fahrrad
 (DIR) Fahrrad
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) ADFC-Experte über Raddiebstahl: „Man kann nur das Risiko senken“​
       
       GPS-Tracker, Alarmsirenen, dicke Schlösser: Was schützt wirklich vor einem
       Raddiebstahl? Hans-Christian Höpcke gibt Tipps.
       
 (DIR) ADAC als Fahrradpannenhelfer: „Immer die Weiterfahrt ermöglichen“
       
       In Berlin erprobt der ADAC in Berlin neuerdings, auch bei Fahrradpannen zu
       helfen. Das laufe ganz vielversprechend, sagt Sprecher Leon Strohmaier.
       
 (DIR) Forscherin über Digitalisierung: „Ohne Breitband kein Co-Working“
       
       Vor der Wahl versprechen die Parteien gerne irgendwas in Sachen
       Digitalisierung. Julia Hess kritisiert die Buzzwordisierung des Diskurses.
       
 (DIR) Statistik zur Raddiebstählen in Berlin: Rad und Rätsel
       
       Im Corona-Jahr 2020 wurden weniger Fahrräder gestohlen, sagt die Polizei:
       Überraschung? Keine Überraschung: In Kreuzberg kommen die meisten Räder
       weg.
       
 (DIR) Raddiebstähle in Berlin: Die Drei-Prozent-Quote
       
       Pro Tag werden in Berlin rund 100 Räder geklaut. Nur 3 Prozent der Fälle
       werden aufgeklärt. Eine Initiative wirft der Polizei fehlendes Interesse
       vor.
       
 (DIR) Fahrradklima-Test des ADFC: Buckelpisten im Norden
       
       Beim Fahrradklima-Test des ADFC bekommen Hannover und Bremen mittelmäßige
       Noten, während Hamburg noch schlechter abschneidet als vor zwei Jahren.