# taz.de -- Berliner Polizei: Heraus zum Großeinsatz
       
       > Die Polizeiführung gibt sich entspannt vor dem 1. Mai, betont aber,
       > Straftaten wie das Zeigen verbotener PKK-Symbole würden nicht toleriert.
       
 (IMG) Bild: Die Absperrgitter im Görlitzer Park stehen schon bereit
       
       Die neue Polizeipräsidentin Barbara Slowik sagt dasselbe wie ihr Vorgänger:
       Die Polizei werde am 1. Mai auf die bewährte Doppelstrategie zurückgreifen.
       Also: Kommunikation mit allen, die dazu bereit sind – und konsequentes
       Vorgehen gegen Gewalt. Den Unterschied zu den Vorjahren beschreibt
       Einsatzleiter Siegfried-Peter Wulff: Mit „Krieg auf den Straßen“ sei zwar
       nicht zu rechnen, aber: „Wir haben zurzeit eine hochemotionale linke
       Szene.“
       
       Auf der Pressekonferenz der Polizei zum 1. Mai listet Wulff am Freitag die
       Neuerungen auf: Im Görlitzer Park veranstaltet das Bezirksamt
       Friedrichshain-Kreuzberg erstmals ein Maifest: Maigörli. Dann gibt es den
       Aufzug „1. Mai im Grunewald“, der ab 13.30 Uhr vom S-Bahnhof Grunewald
       durch die Villenviertel führen soll. Und es gibt den Aufruf, bei der
       abendlichen Revolutionären 1.-Mai-Demonstration in Kreuzberg ein Fahnenmeer
       mit verbotenen Symbolen zu zeigen. Wie berichtet, ist die Demonstration wie
       im Vorjahr nicht bei der Versammlungsbehörde angemeldet worden. Im Netz
       wurde dazu aufgerufen, aus Solidarität mit syrischen Kurden verbotene
       PKK-Fahnen mitzubringen.
       
       Wulff verweist darauf, dass es eine Straftat sei, eine Versammlung nicht
       anzumelden. Denkbar sei aber, die Demonstration wie im Vorjahr durch den
       westlichen Teil des Myfestes – Oranienstraße bis Adalbertstraße – und dann
       durch die Naunynstraße weiterlaufen zu lassen. Abhängig sei das davon, wie
       voll das Myfest sei. Mehr als zwei Personen pro Quadratmeter seien
       problematisch. „Wir brauchen in Berlin kein zweites Duisburg“, so Wulff in
       Anspielung auf die Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg vor einigen
       Jahren.
       
       Wegen der PKK-Fahnen habe die Polizei in den letzten Wochen intensive
       Gespräche mit Kurdenverbänden geführt, sagt Innensenator Andreas Geisel
       (SPD). Wenn es am Dienstag Versuche geben sollte, verbotene Symbole zu
       zeigen, werde das eher aus Richtung der linksextremistischen Szene kommen,
       vermutet er. Der Einmarsch der Türkei in Afrin und die schwierige Lage der
       Kurden heize die Stimmung am 1. Mai an.
       
       Man werde keine Straftaten tolerieren und deshalb bei der Demo frühzeitig
       mit Videoaufzeichnungen beginnen, so Wulff. Wann und wo bei Straftaten eine
       Festnahme erfolge, sei „der Kunst des Polizeiführers überlassen“. Wegen der
       nicht angemeldeten Demo vom Vorjahr werde im Übrigen gegen zwei Personen
       ermittelt.
       
       Auch auf dem Fest im Görlitzer Park wird die Polizei präsent sein. Es gebe
       einen Aufruf, den Park zu stürmen, aber „nicht alles, was gesagt wird, wird
       auch gemacht“, gibt sich Wulff locker. Auch die Demo im Grunewald, die an
       Botschaften sowie den Wohnsitzen von Joschka Fischer und Wolfgang Schäuble
       vorbeiführt, werde man aufmerksam verfolgen. „Aber wir werden da nicht zehn
       Hundertschaften hinstellen.“
       
       27 Apr 2018
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Plutonia Plarre
       
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