# taz.de -- Generationengerechtigkeit bei der Rente: Vor dem großen Sprung
       
       > Die Rentenkommission hat sich formiert. Wird sie die Rente gerechter
       > machen? Was diesmal nicht reichen wird: noch eine Reform „mit
       > Zeitzünder“.
       
 (IMG) Bild: Noch arbeitsfähig? Das Renteneintritsalter könnte noch steigen
       
       Die [1][Rentenkommission] hat sich formiert, ein Gremium aus 13
       Mitgliedern, darunter zehn Expert:innen und drei Politiker:innen,
       jeweils von Union und SPD nominiert. Die Kommission soll Vorschläge für die
       künftige Finanzierung und Absicherung der Renten bis Mitte nächsten Jahres
       vorlegen. Wer bezweifelt, dass die Kommission überhaupt umsetzbare
       Ergebnisse vorlegt, sollte einen Blick in die Rentenhistorie wagen. Da war
       schon einiges an drastischen Kürzungen möglich.
       
       Das Auffällige daran: Als die Gesetzesänderungen kamen, wurden die
       Auswirkungen stets in die Zukunft verlegt. 1992 wurden die Abschläge bei
       vorzeitigem Renteneintritt eingeführt, galten aber voll erst ab 2001. 2007
       kam die Rente mit 67, die schrittweise Anhebung begann aber erst ab 2012
       und wird 2030 vollendet sein.
       
       Solche Reformen „mit Zeitzünder“ reichen heute nicht aus, denn die Frage
       der [2][Generationengerechtigkeit] ist drängender als damals. Jede
       Rentenreform muss gewissermaßen „intersektional“ sein, die Ungleichheiten
       zwischen Generationen, Einkommen, beruflichen Belastungen berücksichtigen.
       Kommt etwa eine Rentenreform, die das Eintrittsalter schrittweise auf 69
       heraufsetzt, wird man auch den aktuellen Rentner:innen etwas abverlangen
       müssen.
       
       ## Was ist der gerechte Rentenmix?
       
       Das könnte die Koppelung der Rentensteigerungen nicht mehr an die
       Nettolöhne, sondern an die Inflation sein. Gestufte Rentensteigerungen,
       durch die man niedrigere Renten stärker erhöht als höhere Ruhestandsbezüge,
       könnten die Reform ebenfalls gerechter wirken lassen. Das gilt auch für
       Differenzierungen beim Renteneintrittsalter [3][je nach Tätigkeit.] Gerecht
       wären auch ergänzende Steuermittel aus Vermögen, die Ältere, die in der
       Regel wohlhabender sind, stärker belasten.
       
       Ein Mix an Vorschlägen ist nötig, um die Akzeptanz einer Rentenreform zu
       erhöhen. Die Frage ist doch, ob Rentenreformen in einer Demokratie, in der
       Politiker:innen nichts so sehr fürchten wie die Wut der Wähler:innen,
       überhaupt möglich sind. Oder eben nicht. Letzteres wäre fatal.
       
       17 Dec 2025
       
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