# taz.de -- Trauer um Frank Gehry: Erzeuger des „Bilbao-Effekts“
       
       > Er entwarf das weltberühmte Guggenheim-Museum und die Walt Disney Concert
       > Hall in Los Angeles. Am Freitag ist Star-Architekt Frank Gehry im Alter
       > von 96 Jahren gestorben.
       
 (IMG) Bild: Frank Gehry vor seiner ikonischen Walt Disney Concert Hall in Downtown Los Angeles (Archivbild von Februar 2019)
       
       afp/dpa | Der weltberühmte Architekt Frank Gehry ist tot. Der US-Kanadier
       starb am Freitag im Alter von 96 Jahren in seinem Haus im kalifornischen
       Santa Monica, wie sein Büro mitteilte. Gehry war mit monumentalen und
       zugleich extravaganten Bauten wie dem Guggenheim-Museum in Bilbao und der
       Walt Disney Concert Hall in Los Angeles weltberühmt geworden.
       
       Der 1929 im kanadischen Toronto als Frank Owen Goldberg geborene Gehry war
       1947 mit seiner Familie nach Los Angeles gezogen. Er studierte Architektur
       an der University of Southern California und eröffnete 1962 sein eigenes
       Architekturbüro. Ab den 1980er Jahren machte er sich mit Großprojekten wie
       der Loyola Law School in Los Angeles einen Namen.
       
       1989 wurde Gehry mit dem renommierten Pritzker-Preis für Architektur
       ausgezeichnet. 1997 fand die Einweihung seines wohl bekanntesten Gebäudes
       statt: Das Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao wurde mit seinen
       futuristischen Formen und seiner titanverkleideten Fassade zur Ikone und
       steht beispielhaft für Gehrys avantgardistischen Architekturstil. Bis heute
       ist es beliebtes Touristenziel und begeistert auch Menschen, die sich sonst
       weniger für Architektur interessieren. Architekt Philip Johnson bezeichnete
       es als „das großartigste Gebäude unserer Zeit“. [1][Wegen der vielen
       Kultur-Pilger war bald vom „Bilbao-Effekt“ die Rede].
       
       Gehrys baute in Europa außerdem die Fondation Louis Vuitton in Paris, das
       Tanzende Haus in Prag und die DZ Bank in Berlin. In Deutschland entwarf er
       auch das Vitra Design Museum in Weil am Rhein, den Neuen Zollhof in
       Düsseldorf und den Gehry-Tower in Hannover. In den USA errichtete Gehry
       unter anderem den Wolkenkratzer Beekman Tower in New York und den
       Facebook-Campus im kalifornischen Menlo Park. Noch immer nicht
       fertiggestellt ist [2][das von ihm entworfene Guggenheim-Museum in Abu
       Dhabi], dessen Bau aufgrund der dabei herrschenden schlechten
       Arbeitsbedingungen [3][in die Kritik von Menschenrechtsorganisationen
       geriet].
       
       Gehry gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Dekonstruktivismus in
       der Architektur. Die Bezeichnung Star-Architekt mochte Gehry trotz seines
       internationalen Erfolgs aber nicht. „Es gibt Leute, die Gebäude entwerfen,
       die technisch und finanziell nicht gut sind, und es gibt solche, die das
       tun. Zwei Kategorien, ganz einfach“, sagte er 2009 der britischen
       Tageszeitung Independent.
       
       Gehry arbeitete bis ins hohe Alter. „Ich liebe es, zu arbeiten. Ich liebe
       es, Dinge auszutüfteln“, [4][äußerte er 2019 gegenüber der britischen
       Tageszeitung The Guardian]. Am Freitag starb er nach Angaben seiner
       Sprecherin nach einer „kurzen Atemwegserkrankung“ in seinem Haus in Santa
       Monica.
       
       6 Dec 2025
       
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 (DIR) [4] https://www.theguardian.com/cities/2019/feb/24/frank-gehry-at-90-still-taking-risks-interview-rowan-moore
       
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