# taz.de -- Gender Pay Gap: Frauen bekommen seltener Weihnachtsgeld als Männer
       
       > Rund die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland bekommt Weihnachtsgeld,
       > zeigt eine Umfrage. Dabei ist die Tarifbindung des Arbeitgebers
       > entscheidend.
       
 (IMG) Bild: Warnstreik für Weihnachtsgeld: Gebäudereinigerinnen bei Thyssen Kruppam Werkstor 1 in Duisburg-Bruckhausen, 10. Oktober 2019
       
       epd | Über die Zahlung von Weihnachtsgeld können sich laut einer Befragung
       des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) rund die
       Hälfte der Beschäftigten in Deutschland freuen. Rund 51 Prozent bekommen,
       in der Regel meist im November, die Sonderzahlung zusätzlich zum regulären
       Gehalt überwiesen, erklärte das WSI der gewerkschaftsnahen
       Hans-Böckler-Stiftung am Mittwoch in Düsseldorf.
       
       Die Berechnungen zur Häufigkeit von Weihnachtsgeld beruhen auf den Angaben
       von 58.119 Beschäftigten mit mehr als einem Jahr Berufserfahrung, die
       zwischen dem 1. Oktober 2024 und dem 30. September 2025 an einer
       Online-Erhebung des WSI-Portals Lohnspiegel.de teilgenommen haben. Die
       Umfrage ist nicht repräsentativ, wie das WSI erläuterte. Sie erlaube aber
       aufgrund der hohen Fallzahlen detaillierte Einblicke in die Arbeitswelt.
       
       Einige Arbeitgeber zahlten demnach freiwillig Weihnachtsgeld, hieß es.
       Einen rechtlich verbindlichen Anspruch hingegen sichere eine entsprechende
       Vereinbarung im [1][Tarifvertrag], erläuterten die Arbeitsmarktexperten.
       Deshalb mache es einen großen Unterschied, ob der Arbeitgeber nach
       Tarifvertrag zahle oder nicht. Die Auswertung der Online-Befragung zeige,
       dass mehr als drei Viertel der Beschäftigten (77 Prozent) in Betrieben mit
       Tarifvertrag Weihnachtsgeld erhalten, ohne Tarifvertrag seien es mit 41
       Prozent deutlich weniger.
       
       Die Umfrage zeige außerdem, dass [2][Männer] (54 Prozent) etwas häufiger
       als [3][Frauen] (48 Prozent) Weihnachtsgeld ausgezahlt bekommen und
       Beschäftigte in Westdeutschland (53 Prozent) bessere Aussichten auf den
       Bonus haben als jene in Ostdeutschland (41 Prozent). Auch zwischen
       Beschäftigten mit einem unbefristeten Vertrag (52 Prozent) und einem
       befristeten Vertrag (48 Prozent) gebe es Unterschiede, ebenso zwischen
       Beschäftigten in Vollzeit (53 Prozent) und in Teilzeit (46 Prozent). Der
       entscheidende Faktor bleibe aber die Tarifbindung des Arbeitgebers.
       
       ## Höhe variiert unter den Branchen
       
       Die Höhe des tariflichen Weihnachtsgelds, das in den meisten Fällen
       prozentual vom Monatsgehalt berechnet wird, variiert zwischen den Branchen.
       Ein 13. Monatsentgelt im Sinne einer Sonderzahlung von 100 Prozent eines
       Monatsentgeltes erhalten dem WSI zufolge etwa die Beschäftigten in der
       chemischen Industrie, in Teilen der Energiewirtschaft, bei der Deutschen
       Bahn AG und im privaten Bankgewerbe.
       
       In der Eisen- und Stahlindustrie werden sogar 110 Prozent eines
       Monatsentgeltes gezahlt, wobei hier Weihnachts- und Urlaubsgeld zu einer
       Jahressonderzahlung zusammengelegt wurden. Auch im öffentlichen Dienst gibt
       es eine einheitliche Jahressonderzahlung. Sie beträgt bei den kommunalen
       Arbeitgebern je nach Vergütungsgruppe zwischen 52 und 85 Prozent des
       Monatsentgeltes.
       
       5 Nov 2025
       
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