# taz.de -- Sinnbild des FC Bayern München: Das ganz große Konny-Laimer-Feeling
       
       > Den neuen Fußball von Bayern München symbolisiert niemand so überzeugend
       > wie Konrad Laimer. Der Österreicher ist ein Sinnbild des FCB-Fussballs.
       
 (IMG) Bild: Sinnbild des neuen FCB: Konrad Laimer
       
       Als Konrad Laimer 2023 von [1][RB Leipzig] zu den Bayern kam, dachten die
       meisten: Was will der da, und was wollen die eigentlich mit dem! Das ist
       doch bloß wieder so ein [2][Schlaudraff]-Move! Hauptsache die Konkurrenz
       ein bisschen schwächen. Was mit dem Spieler ist, ist eh egal. Der darf dann
       beim Oktoberfestbesuch an den Katzentisch, das muss als Karrierehöhepunkt
       reichen.
       
       Aber weit gefehlt: Diese Saison ist Konrad Laimer nicht nur Stammkraft –
       nur [3][Harry Kane] und [4][Luís Diaz] haben mehr gespielt als er –,
       sondern auch Sinnbild des FCB-Fußballs. Der ist unter [5][Vincent Kompany]
       nämlich mehr und mehr zu einer Art Foltermaschine geworden, die dem Gegner
       vom Feeling her kein gutes Gefühl machen will. Manchmal kuckt man
       Bayern-Spiele und denkt, es wäre Atlético Madrid.
       
       Ganz interessant ist, was Kompany über ihn zu sagen hat: „Diese Energie,
       die er mitbringt, hilft der Mannschaft. Wir haben viel Qualität, aber man
       braucht auch Energie.“ [6][Thomas Müller] hat das nach dem Hinspiel im
       Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid (2:2) auch so gesehen.
       
       Woher dieser Spirit, dieser Kampfgeist plötzlich käme bei den Bayern, wurde
       er gefragt. Und Müller sagte, das sei ein „Konny-Laimer-Feeling“, und das
       gebe es seit dem Viertelfinale gegen Arsenal: „Als er Ödegaard gejagt hat
       wie ein Hund.“
       
       ## Laimer spielt links wie rechts
       
       Da hat er noch im Mittelfeld gespielt, da war aber oft kein Platz. Vincent
       Kompany hat dann gesagt: Auf der Außenbahn wäre noch ein Fleckchen. Welche
       Außenbahn, fragte Konrad Laimer, und Kompany sagte: Mal so, mal so. Und so
       spielt Konrad Laimer jetzt halt links wie rechts.
       
       Und egal, wo er spielt, auf seiner Seite schießt im Schnitt sein offensiver
       Vordermann einmal mehr aufs Tor pro Spiel als ohne ihn, während Konrad
       Laimer um ihn herum rennt, als wäre eine Hummel hinter ihm her. Er ist in
       jeder Hinsicht ein wing man geworden.
       
       Und dieses Taschenmesser ist noch mal breiter geworden in dieser Saison,
       weil Konrad Laimer an Dingen gearbeitet hat, die ihm bis dahin ein bisschen
       fehlten: der letzte Pass vor allem, aber auch der Abschluss. Der
       Bessermacher hat sich selbst besser gemacht und ist jetzt einer der besten
       Außenverteidiger der Welt.
       
       Und als solcher würde er gern zur WM fahren. Die Chancen stehen gut.
       Samstagabend gewann seine österreichische Nationalmannschaft 2:0 gegen
       Zypern, am Dienstag, gegen die direkte Konkurrenz aus Bosnien-Herzegowina,
       genügt ein Unentschieden.
       
       16 Nov 2025
       
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