# taz.de -- Siziliens Verbindung zum Festland: Rechnungshof bremst XXL-Brückenprojekt
       
       > Italiens Rechnungshof gibt der Brücke zwischen Sizilien und dem Festland
       > einen Dämpfer. Der Traum von der längsten Hängebrücke der Welt wackelt.
       
 (IMG) Bild: Hier sollte eine Hängebrücke gebaut werden: Drohnenaufnahme der Straße von Messina zwischen Kalabiren und Sizilien vom August 2025
       
       dpa | Italiens Rechnungshof hat [1][das umstrittene Projekt für den Bau
       einer Brücke] zwischen der Mittelmeerinsel Sizilien und dem
       [2][italienischen] Festland ausgebremst. Die Prüfer verweigerten die
       Genehmigung für das 13,5 Milliarden Euro schwere Prestigeprojekt der
       Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Dies teilte der
       Rechnungshof nach einer Anhörung am Abend mit.
       
       Verkehrsminister Matteo Salvini bezeichnete die Entscheidung als einen
       „schweren Schaden für das Land“. Die Prüfer hätten eine politische
       Entscheidung getroffen, schrieb er auf X. Der Chef der rechten Lega-Partei
       zeigte sich jedoch kämpferisch: „Wir sind entschlossen, alle möglichen Wege
       zu beschreiten, um die Arbeiten in Gang zu bringen. Wir machen weiter.“
       
       Der Rechnungshof kündigte an, innerhalb von 30 Tagen eine schriftliche
       Begründung für seine Entscheidung vorzulegen. Das Projekt ist damit jedoch
       nicht endgültig gestoppt. Wie italienische Medien berichteten, könnte
       Salvini im Kabinett eine Abstimmung vorantreiben, um die Einwände zu
       übergehen.
       
       Die Brücke soll die süditalienische Region Kalabrien mit Sizilien
       verbinden. Mit einer Länge von 3,3 Kilometern wäre sie die längste
       Hängebrücke der Welt. Bisher kann die Meerenge nur mit der Fähre überquert
       werden. Geplant ist, dass Autos und Züge über sie rollen. Das Vorhaben ist
       jedoch hochumstritten: Umweltschützer warnen etwa vor ökologischen Folgen
       des Megaprojekts.
       
       ## Projekt bereits seit Jahrzehnten im Gespräch
       
       Mehrere italienische Regierungen diskutierten in der Vergangenheit bereits
       das Projekt einer Brücke über die Straße von Messina. Es war schon 2012
       wegen seiner hohen Kosten aufgegeben worden. Seit ihrem Amtsantritt treibt
       die Meloni-Regierung das Vorhaben jedoch wieder mit Nachdruck voran.
       
       Für Meloni und ihre Koalition aus drei rechten und konservativen Parteien
       [3][ist die jüngste Entscheidung ein Rückschlag]. Die Regierungschefin
       meldete sich auch zu Wort: Sie nannte die Entscheidung den „x-ten Eingriff
       der Gerichtsbarkeit in die Entscheidungen der Regierung und des
       Parlaments“. Sie und ihre Regierung würden sich von dieser „unerträglichen
       Einmischung“ nicht abbringen lassen.
       
       30 Oct 2025
       
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