# taz.de -- Report zu Vitalzeichen des Planeten: Forscherteam sieht Erde auf dem Weg ins Klima-Chaos
       
       > Emissionen, Waldverlust, Meerestemperaturen – nichts davon weist in die
       > richtige Richtung. Ein Report zeigt, wo Gegenstrategien beginnen könnten.
       
 (IMG) Bild: Celle, 27. September 2024: In einer länderübergreifende Großübung proben Niedersachsen und Bayern die Bekämpfung von Waldbränden
       
       dpa | Wäre die Erde ein Patient, läge sie wohl mittlerweile auf der
       Intensivstation: Einer aktuellen Studie zufolge haben rund zwei Drittel (22
       von 34) Lebenszeichen des Planeten ein Rekordniveau erreicht – und das ist
       in den meisten Fällen nicht positiv. „Ohne wirksame Strategien werden wir
       schnell mit eskalierenden Risiken konfrontiert sein, die Frieden,
       Regierungssysteme sowie öffentliche Gesundheit und Stabilität der
       Ökosysteme zu überwältigen drohen“, sagt Studienautor William Ripple von
       der Oregon State University, der mit einem internationalen Team [1][im
       Fachblatt BioScience über die Vitalzeichen der Erde] berichtet.
       
       Bei den betrachteten Lebenszeichen geht es um Aspekte wie CO₂-Emissionen,
       Verbrauch von Kohle, Öl und Gas, [2][Waldverlust durch Brände],
       Meerestemperaturen und viele mehr – alle genannten Indikatoren gehören zu
       jenen 22, die neue Rekordstände erreicht haben.
       
       Das internationale Team, an dem auch der Direktor des [3][Potsdam-Instituts
       für Klimafolgenforschung, Johan Rockström], beteiligt ist, sieht in seiner
       Bestandsaufnahme einen Beleg dafür, dass sich unser Planet dem
       „Klima-Chaos“ annähert. Etliche Lebenszeichen entwickelten sich rapide in
       die falsche Richtung.
       
       2024 sei bereits das heißeste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen –
       und das aktuelle Jahr sehe nicht besser aus: „Bislang hat das Kohlendioxid
       in der Atmosphäre 2025 einen Rekordwert erreicht, der wahrscheinlich durch
       einen plötzlichen Rückgang der Kohlenstoffaufnahme durch Landflächen,
       teilweise aufgrund von El Niño und intensiven Waldbränden, noch
       verschlimmert wurde“, erklären die Autoren. Eine [4][gefährliche
       Entwicklung durch eine beschleunigte Erwärmung, Rückkopplungseffekte und
       mögliche Kipppunkte könne wahrscheinlicher] geworden sein.
       
       ## Verschiedene CO₂-Quellen
       
       Ein Beispiel: Die Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre sei
       schneller gestiegen, als die Emissionen fossiler Brennstoffe es vermuten
       ließen – den Autoren zufolge hatten [5][die enormen Waldbrände in vielen
       Regionen der Welt ihren Anteil].
       
       Das Team ruft zum Umsteuern auf. „Strategien zur Eindämmung des
       Klimawandels sind verfügbar, kosteneffizient und dringend erforderlich. Von
       Waldschutz und erneuerbaren Energien bis hin zu überwiegend pflanzlicher
       Ernährung – wir können die Erderwärmung noch begrenzen, wenn wir
       entschlossen und schnell handeln.“
       
       Neben den genannten Maßnahmen wirft das Team ein besonderes Augenmerk auf
       [6][die Verschwendung von Lebensmitteln, die 8 bis 10 Prozent der
       weltweiten Emissionen ausmache] – diese zu reduzieren, habe also enormes
       Potenzial.
       
       „Die Kosten für die Eindämmung des Klimawandels dürften weitaus geringer
       sein als die globalen wirtschaftlichen Schäden, die klimabedingte
       Auswirkungen verursachen könnten“, betonen die Forschenden.
       
       29 Oct 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://news.oregonstate.edu/news/climate-report-earth-dangerous-path-rapid-action-can-avert-worst-outcomes
 (DIR) [2] /Ursachen-der-Waldbraende/!6111838
 (DIR) [3] /Klimafolgenforschung/!6111733
 (DIR) [4] /Weltraumbehoerde-ueber-Amazonas/!6111066
 (DIR) [5] /Studien-zu-Extremwetter-und-Waldbraenden/!6062333
 (DIR) [6] https://www.helmholtz-klima.de/klimawissen/fuers-klima-weniger-lebensmittel-verschwenden
       
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