# taz.de -- Roman von Bernhard Heckler: Wrestling im Bierzelt
       
       > Ein paar arme Münchener Schlucker auf der Suche nach Geld: Irrsinn auf
       > der Wiesn im neuen Roman von Bernhard Heckler.
       
 (IMG) Bild: In Bernhard Hecklers Roman wird das Bierzelt zur Kampfzone
       
       Aufs Oktoberfest, ja, da müsste man hin. Nein, nicht zum Saufen, zum
       Geldverdienen. Da ist was zu holen. Man muss ja nicht gleich dazugehören
       zum Bierpatriarchat, keine Villa im Landhausstil mit Panoramafenster zum
       Tegernsee sein Eigen nennen. Ein bisschen was abgreifen, das wär’s. Bloß
       was? Eine Wrestlingshow im Bierzelt. Logisch. Da geht was. Bloß wie? Man
       braucht die Erlaubnis des Wiesnchefs. Ja, den gibt es wirklich in der
       Stadtregierung Münchens. Bestechung scheidet aus. Da müsste man ja schon
       Geld haben. Erpressung also.
       
       Die armen Münchner Schlucker, die sich zusammentun in Bernhard Hecklers
       Roman „Die beste Idee der Welt“, um endlich mal mehr als ein paar Hunderter
       auf einmal zu verdienen, fangen an zu trainieren. Einen Wiesnwirt haben sie
       schon, der sie auftreten lassen würde. Einen, der die fürs Wrestling nötige
       Story schreibt, auch. Der hat mal für eine Wochenzeitung geschrieben. Der
       muss das doch können.
       
       Und er schreibt nicht nur das Skript für die Show, er ist auch der
       Ich-Erzähler dieses [1][Schelmenstücks.] Einer, der seine Rolle immer
       wieder infrage stellt. Bisweilen spricht er die Lesenden direkt an. Oder
       ist er gar nicht der Erzähler? Auch das wird angedeutet. Ein schönes Spiel
       mit der Erzählerrolle.
       
       Und der Autor dieses Irrsinns um Bier, Geld, Macht, Liebe und Krebstod,
       welche Rolle spielt er? Bernhard Heckler ist jedenfalls kein armer
       Schlucker. Als Feuilletonist der Süddeutschen Zeitung sollte es ihm doch
       recht gut gehen. Aber welche Wette mag es gewesen sein, die ihn dazu
       bewogen hat, das Giesinger Bier auf das Oktoberfest zu schreiben.
       
       Neben den fünf Münchner Stammbrauereien hätte das junge Giesinger nur allzu
       gerne einen Platz auf dem Oktoberfest. Heckler macht’s möglich. Bestechung?
       Erpressung? Oder schmeckt es ihm einfach? So wie dem Rezensenten dieser
       Roman geschmeckt hat.
       
       18 Oct 2025
       
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