# taz.de -- Rapper Sean „P. Diddy“ Combs verurteilt: Vier Jahre Haft wegen Sexualstraftaten
       
       > Combs wurde wegen Sexualstraftaten zu mehr als vier Jahren Gefängnis
       > verurteilt. Für ein Begnadigung hatte der Rapper bereits Kontakt zu Trump
       > aufgenommen.
       
 (IMG) Bild: Strafmaß-verkündung: deutlich geringer als von der Staatsanwaltschaft gefordert
       
       New York afp | Der US-Rapper Sean „Diddy“ Combs ist [1][wegen
       Sexualstraftaten] zu vier Jahren und zwei Monaten Gefängnis verurteilt
       worden. Richter Arun Subramanian legte das Strafmaß am Freitag in New York
       auf insgesamt 50 Monate fest. Zudem wurde Combs zu einer Geldbuße von
       500.000 Dollar (rund 426.000 Euro) verurteilt. Die Verteidigung kündigte
       an, Berufung einzulegen.
       
       [2][Die Geschworenen hatten Combs Anfang Juli wegen Zuführung von Frauen
       zur Prostitution schuldig gesprochen.] Im Hauptanklagepunkt, der Bildung
       einer kriminellen Vereinigung, wurde er jedoch freigesprochen.
       
       Der Richter blieb mit dem Strafmaß von gut vier Jahren deutlich hinter der
       Forderung der Staatsanwaltschaft nach mehr als elf Jahren Gefängnis für den
       55-Jährigen zurück. Combs' Verteidigung hatte dagegen eine deutlich
       geringere Haftstrafe von höchstens 14 Monaten beantragt und kündigte an,
       Berufung gegen das Urteil einzulegen. Die Anklage hatte dem Rapper
       vorgeworfen, Frauen mit Drohungen und Gewalt zur Teilnahme an Drogen- und
       Sex-Partys gezwungen zu haben.
       
       Der Rapper bat den Richter zum Abschluss [3][des vor fünf Monaten
       eröffneten Prozesses] um ein mildes Urteil. Combs sagte kurz vor der
       Strafmaßverkündung, es tue ihm „wirklich Leid“, und er bitte den Richter um
       „Gnade“.
       
       ## Teils drastische Schilderungen von Gewalt und Missbrauch
       
       Staatsanwältin Christy Slavik betonte dagegen, Combs habe keine
       Verantwortung für seine Taten übernommen. „Er scheint zu denken, dass das
       Gesetz für ihn nicht gilt“, kritisierte sie.
       
       Combs' Anwältin Nicole Westmoreland rief das Gericht ebenfalls zur Milde
       auf. Combs sei „nur ein Mensch, er hat Fehler gemacht“, sagte sie mit
       tränenerstickter Stimme. Es helfe niemandem, ihn jahrelang ins Gefängnis zu
       stecken.
       
       Combs' sechs erwachsene Kinder hielten zum Abschluss des Prozesses
       ebenfalls ein emotionales Plädoyer für ihren Vater. Der älteste Sohn Quincy
       Brown nannte den Rapper „einen veränderten Mann“. Combs' Tochter D'Lila
       flehte das Gericht an: „Bitte geben Sie unserer Familie die Chance,
       gemeinsam zu heilen.“
       
       Der unter den Künstlernamen Puff Daddy, P. Diddy und Diddy bekannte Combs
       war in den 90er Jahren einer der erfolgreichsten Hip-Hop-Musiker der Welt,
       drei Mal gewann er den Grammy. Combs Ex-Freundin, die Sängerin Casandra
       „Cassie“ Ventura, verklagte den Musiker dann allerdings 2023 wegen
       jahrelanger Misshandlungen und Vergewaltigung.
       
       Ventura war eine der beiden Hauptzeuginnen in dem Prozess. Neben ihr sagte
       eine Frau aus, die sich „Jane“ nannte, um nicht erkannt zu werden. Beide
       berichteten in Verfahren in teils drastischen Schilderungen von Gewalt und
       Missbrauch in ihren Beziehungen zu Combs.
       
       ## Mit Trump über Begnadigung gesprochen
       
       Combs hatte den Richter kurz vor der Strafmaßverkündung auch schriftlich um
       „Gnade“ gebeten – „nicht nur um meinetwillen, sondern auch um meiner Kinder
       willen“, schrieb Combs in einem Brief an Richter Subramanian. Er versprach,
       „nie wieder ein Verbrechen zu begehen“.
       
       Schuld an seinem Verhalten seien Drogen, Exzess und „Selbstsucht“ gewesen,
       erklärte Combs. Nach einem Jahr Untersuchungshaft in einem berüchtigten
       Gefängnis in Brooklyn in New York sei er jedoch „wiedergeboren“.
       
       Im August hatte Combs' Anwältin Westmoreland gesagt, der Rapper habe mit
       US-Präsident Donald Trump Kontakt aufgenommen und über eine mögliche
       Begnadigung gesprochen. Trump selbst hatte sich zuvor ablehnend über einen
       solchen Schritt geäußert. Er begründete dies damit, dass der Rapper ihm
       während seiner Präsidentschaftskandidatur „sehr feindselig gesinnt“ gewesen
       sei.
       
       5 Oct 2025
       
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