# taz.de -- Mehr Flixtrains ab Winter: Direkt von Hamburg nach Frankfurt flixen
       
       > Das Verkehrsunternehmen Flix erweitert zum Winterfahrplan sein
       > Zugangebot. Währenddessen fürchten Verbände, dass der Verkehrsminister
       > die Fahrgäste vergisst.
       
 (IMG) Bild: Der einzige größere Wettbewerber der Deutschen Bahn im Fernverkehr auf der Schiene: Flixtrain
       
       Berlin dpa/taz | Neue Direktverbindungen und zusätzliche Züge auf wichtigen
       Strecken: Zum Fahrplanwechsel im Dezember baut auch das Verkehrsunternehmen
       Flix sein Angebot im Fernverkehr auf der Schiene aus. Insbesondere auf der
       Strecke zwischen Berlin und Baden-Württemberg soll es dann mehr
       Verbindungen geben als bisher, teilte das Unternehmen mit.
       
       So seien zwischen der Hauptstadt und Frankfurt am Main täglich jeweils eine
       weitere Abfahrt pro Richtung geplant, hieß es. Bisher sind es je Richtung
       bis zu vier Verbindungen am Tag. Auch zwischen Berlin und Stuttgart soll es
       mehr Fahrten geben.
       
       Fahrgäste von Hamburg nach Stuttgart müssen zum Fahrplanwechsel am 14.
       Dezember zudem nicht mehr in Berlin umsteigen. Zwar fahren die Züge
       weiterhin über die Hauptstadt, aber als Direktverbindung. Sie brauchen dann
       noch rund 8,5 statt bisher zehn Stunden. Auf diese Weise würden auch
       Frankfurt am Main, Erfurt und Halle an der Saale direkt an Hamburg
       angebunden, teilte Flix mit. Insgesamt [1][vergrößert das Unternehmen
       eigenen Angaben zufolge] das Angebot im Fernverkehr um 15 Prozent im
       Vergleich zum Vorjahr.
       
       Flix ist der einzige größere Wettbewerber der Deutschen Bahn im Fernverkehr
       auf der Schiene. Die DB bleibt mit weit mehr als 90 Prozent Marktanteil
       gleichwohl das dominierende Unternehmen in dem Bereich. Zuletzt bestellte
       Flix Dutzende neue Züge beim spanischen Zugbauer Talgo. Wann die Fahrzeuge
       ausgeliefert werden sollen, ist aber weiter unklar.
       
       ## Schnieders Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene
       
       Um wiederum die Deutsche Bahn AG zuverlässiger und rentabler zu machen, hat
       Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) eine Bahnstrategie
       ausgearbeitet. Die stellte er vergangene Woche in Berlin vor. Teil der
       „Agenda für zufriedene Kunden auf der Schiene“ ist zum Beispiel, einen
       faireren Wettbewerb im Bahnverkehr zu ermöglichen. DB-Konkurrenten haben
       die Privilegien des Staatskonzerns immer wieder kritisiert.
       
       Bisher enthält Schnieders Agenda nur Eckpunkte einer Bahnreform. Jetzt will
       der Verkehrsminister eine Arbeitsgruppe einsetzen, die bis Ende März 2026
       genaue Maßnahmen erarbeiten soll, um die Agenda zu verwirklichen. Schnieder
       habe jedoch „die Kundenverbände in der Taskforce vergessen“, beklagten am
       Dienstag die Allianz pro Schiene, der Fahrgastverband Pro Bahn und der
       ökologische Verkehrsclub VCD.
       
       [2][In der neuen Bahnstrategie] ist vorgesehen, dass sich das Gremium aus
       Vertreter:innen von Bund, Ländern, Bahnverkehrsunternehmen, dem
       Eisenbahnbundesamt, der Bundesnetzagentur, Aufgabenträgern, Gewerkschaften
       und der Infrastruktursparte der Deutschen Bahn, der DB InfraGO
       zusammensetzt. Seine Aufgabe, unter anderem: die „Optimierung des Angebots
       in hochbelasteten Knoten“.
       
       Nun fürchten die Verbände, dass diese ‚Angebotsoptimierung‘ auf das
       Streichen von Verbindungen hinauslaufe. Die Annahme, dass weniger Züge im
       Schienennetz für mehr Pünktlichkeit sorgen, sei simpel, „aber in dieser
       Allgemeinheit falsch“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro
       Schiene. Die Schweiz, Österreich, Niederlande und Dänemark hätten bewiesen,
       dass mehr Züge im Schienennetz nicht zwingend zu mehr Verspätung führen.
       
       Ein Gegenvorschlag: „Gezielte Fahrzeitreserven entzerren den Fahrplan, ohne
       weite Fahrten übermäßig zu verlängern“, meint Matthias Kurzeck,
       VCD-Bundesvorsitzender. Und auch Lukas Iffländer, stellvertretender
       Bundesvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn, warnte: „Die
       Bahnreisenden wollen mehr und nicht weniger Bahnverkehr.“ Die Qualität und
       Zuverlässigkeit müsse parallel verbessert werden, zum Beispiel [3][durch
       die Sanierung der Gleise].
       
       „Eine Schrumpfbahn führt nicht zu zufriedenen Kunden auf der Schiene“,
       sagte Iffländer. Die Fahrgäste müssten auch in der Ministeriums-Taskforce
       eine Stimme bekommen, der Verkehrsminister solle die Perspektive der
       Reisenden stärker berücksichtigen.
       
       Zum Winterfahrplan aber weitet erstmal nicht nur Flix sein Angebot aus.
       Auch die Deutsche Bahn will ein besseres Angebot liefern und zum Beispiel
       [4][mehr Städte als je zuvor im Halbstundentakt an den DB-Fernverkehr
       anbinden].
       
       30 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://corporate.flix.com/de/press_releases/flixtrain-winterfahrplan-2025-2026/
 (DIR) [2] /Neue-Konzernstrategie-fuer-die-Bahn/!6111439
 (DIR) [3] /Generalsanierung-der-Bahn/!6099674
 (DIR) [4] https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Fahrplan-2026-Halbstundentakt-jetzt-fuer-21-Staedte-13563846
       
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