# taz.de -- Neue Ausstellung im FEZ: Kuhkacke und ein rülpsender Einkaufswagen
       
       > 250 Kinder haben daran mitgearbeitet: Die Ausstellung „Green Planet
       > Berlin“ zeigt, was man für eine klimagerechtere Stadt tun kann.
       
 (IMG) Bild: Selten erfährt ein Kuhfladen solch eine Würdigung: Als Austellungsstück im Kindermuseum im FEZ
       
       Berlin taz | Nach einer Stunde Eröffnungsfeier und Stillsitzenmüssen, gibt
       es für die Kinder der zwei Schulklassen kein Halten mehr. Während die
       Erwachsenen noch höflich zögern, als sich die Türen der Ausstellung
       [1][„Green Planet Berlin – Welt verändern beginnt in deiner Stadt“] im
       Kindermuseum Alice des FEZ Berlin öffnen, strömen die jüngeren
       Besucher:innen mit ungestümer Neugier in den Raum. Alles ist zum
       Mitmachen gestaltet. Entsprechend wird jede erreichbare Taste gedrückt,
       Klappen werden geöffnet und Stempel ausprobiert – auch ohne Papier.
       
       Wer dem kindlichen Elan widersteht und nach alter Gewohnheit den
       Ausstellungsrundgang am Eingang beginnt, wird in einem Video von Linh
       begrüßt. Unterlegt mit poppigen Beats rattert sie sämtliche Fakten zum
       Klimawandel herunter. Das Tempo verhindert, dass alles Gesagte hängen
       bleibt. Aber eins kommt doch rüber: Du kannst selbst etwas an deiner Stadt
       verändern und hier erfährst du, wie. „Green Planet Berlin“ stellt Menschen
       und Projekte in den Fokus, die die Hauptstadt in eine klimafreundliche
       Zukunft führen wollen.
       
       Die Ausstellung ist nicht nur für, sondern auch mit Kindern erarbeitet
       worden. 250 Schüler:innen überlegten sich in Workshops, wie eine
       klimagerechtere Zukunft in Berlin aussehen könnte. In Kooperation mit
       Studierenden der Hochschule für Technik und Wirtschaft und der
       Architektengruppe raumlaborberlin entstand daraus in den letzten zwei
       Jahren das Ausstellungskonzept.
       
       Die Musik in Linhs Video kommt schon mal gut an: Mit wippenden Köpfen wird
       der Track immer wieder neu gestartet. Dann geht es weiter, mehr entdecken.
       Öffnet man etwa die Tür eines ausgedienten Kühlschranks, präsentiert sich
       auf einer pastellgrünen Servierplatte ein Kuhfladen. Beleuchtet von bunten
       Disco-Lichtern wird das Verdauungsergebnis der wiederkäuenden Vierbeiner in
       Szene gesetzt. Bis zu 400 Insektenarten könne ein Kuhfladen beherbergen,
       informiert daneben ein Schild zu nachhaltiger Landwirtschaft.
       
       „Nicht anfassen!“, warnt ein Mädchen seinen Mitschüler. Der zieht den
       gerade ausgestreckten Finger zurück. Stattdessen beugt er sich vor und
       nimmt eine ordentliche Nase. Sein Urteil: Echt! Das Exemplar ist allerdings
       mit Klarlack eingesprüht, um vorzeitige Verwesung zu verhindern.
       
       ## Zukunft und Klima aus vielen Perspektiven
       
       Gleich daneben ein „rülpsender“ Einkaufswagen, aus dem ein
       überdimensionierter Mund den Besucher:innen die Zunge entgegenstreckt.
       Wer Spielzeug-Steak, Banane und Co. in den Schlund versenkt, erfährt, wie
       viel CO2 zur Produktion der Lebensmittel benötigt wurde.
       
       Weitere Stationen beschäftigen sich mit nachhaltigem Baumaterial, dem
       Stromverbrauch im Alltag oder wie man mit „Klimaemotionen“ umgehen kann.
       Glaubt man dem Zuruf zwischen den Klassen, lautet das bisherige Urteil:
       „Geile Ausstellung“. Noch bis Dezember 2026 läuft „Green Planet Berlin“ im
       FEZ.
       
       10 Oct 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] https://alice-museum-fuer-kinder.fez-berlin.de/
       
       ## AUTOREN
       
 (DIR) Clara Dünkler
       
       ## TAGS
       
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