# taz.de -- Trump in Großbritannien: Teurer Staatsgast
       
       > Der Staatsbesuch des US-Präsidenten in Großbritannien ist teuer. Und
       > Starmer riskiert mit der Einladung an den US-Präsidenten eine ganze Menge
       > mehr.
       
 (IMG) Bild: Auf dem Weg zum Buckingham Palast in London wurden heute amerikanische Fahnen angebracht
       
       Umgerechnet knapp sechs Millionen Euro kostete der letzte britische
       Staatsbesuch des US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2019. Der jetzige
       könnte durch die hohen Sicherheitsmaßnahmen nach der Ermordung von
       [1][Charlie Kirk] noch teurer werden. Fraglich ist auch, was der britische
       Premierminister Keir Starmer erreichen kann. Der Staatsbesuch mit der
       vollen Palette von königlichem und militärischem Prunk kommt inmitten einer
       Regierungskrise.
       
       Läuft es schlecht, wird Trumps Besuch in England die Beziehungen zwischen
       London und Washington zusätzlich belasten und Starmers Ansehen noch weiter
       ruinieren. Da wäre zum einen die Akte des ehemaligen [2][UK-Botschafters in
       Washington Peter Mandelson], der Trump die Einladung überreichte und den
       Besuch vorbereitete. Während Trump – so wie König Charles Bruder Prinz
       Andrew – in Sachen Beziehungen zum verstorbenen Sexualtäter Jeffrey Epstein
       weiter Unschuld vorspielt, flog Mandelson letzte Woche aus seinem Amt.
       
       Das allein ist schon peinlich genug. Doch was wird der britische
       Premierminister antworten, wenn Trump sich möglicherweise positiv zum
       [3][rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson] äußert, der am Samstag fast
       150.000 Menschen auf Londons Straßen versammeln konnte. Trump weiß, dass
       Starmers Popularität seit einem Jahr weit hinter der seines politischen
       Freundes, dem Rechtspopulisten Nigel Farage, hinterherhinkt, dass Starmer
       gerade seine Stellvertreterin verloren hat und dass er am Montag seinen
       Kommunikationschef wegen rassistischer und frauenfeindlicher Aussagen
       feuern musste.
       
       Am selben Tag trat der konservative Unterhausabgeordnete Danny Kruger zu
       [4][Reform UK] über. Eine einzige öffentliche Andeutung Trumps, die Farage
       oder Robinson unterstützt, könnte die Lage des britischen Premiers weiter
       verschlechtern. Starmer, der ein gutes Zollabkommen mit den USA aushandeln
       konnte, geht ein unnötiges Risiko ein. Er will, anders als Trump, Palästina
       anerkennen. Es könnte für ihn ein nicht nur teurer Staatsbesuch werden,
       sondern sogar ein Schlag ins Wasser.
       
       17 Sep 2025
       
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