# taz.de -- Schmelzendes Eis: Eisgigant A23a stirbt plötzlich im Zeitraffer
       
       > Jahrzehnte war er auf Wanderschaft. Jetzt droht das immer wärmere Wasser
       > dem einst gößten Eisberg der Welt rasant den Garaus zu machen.
       
 (IMG) Bild: So sah der „König der Meere“, der A23a, noch vor gut einem Jahr aus. In wenigen Wochen könnte er praktisch verschwunden sein
       
       Paris afp | Er galt lange als einer der ältesten und größten Eisberge der
       Welt. Nun fällt der A23a in sich zusammen und könnte innerhalb von Wochen
       ganz verschwinden. „Das [1][Wasser ist viel zu warm], als dass er sich
       halten könnte“, sagte Andrew Meijers von der britischen
       Forschungsorganisation British Antarctic Survey (BAS).
       
       Der Eisberg A23a schmelze ständig, sagte der Forscher. Er erwarte, dass es
       in den kommenden Wochen so weiter gehe, und der Eisberg „in ein paar Wochen
       nicht mehr wirklich zu erkennen ist“.
       
       Noch vor wenigen Monaten wog der Eisberg fast eine Billion Tonnen und war
       in etwa so groß wie die Insel Mallorca. In den vergangenen Wochen waren
       dann riesige Brocken, insgesamt etwa 400 Quadratkilometer, abgebrochen.
       Auch kleinere Teile des Eisbergs, von denen viele immer noch groß genug
       waren, um Schiffe zu gefährden, schwammen in der Nähe des Eisbergs umher.
       Nun ist er nur noch halb so groß, wie eine Analyse von Satellitenbildern
       des [2][EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus] durch AFP zeigte.
       
       Der A23a war 1986 von der Antarktis abgebrochen, lief jedoch schnell auf
       Grund und blieb über 30 Jahre lang auf dem Meeresboden stecken. Im Jahr
       2020 löste sich der Eisberg und wurde d[3][urch den antarktischen
       Zirkumpolarstrom, eine Meeresströmung, in den Südatlantik getragen].
       
       ## Zäher Wanderer
       
       Im März lief er vor der abgelegenen Insel Südgeorgien auf Grund. Es gab
       Befürchtungen, dass der Eisberg große Kolonien von Pinguinen und Robben
       daran hindern könnte, ihre Jungen zu füttern. Ende Mai löste sich der
       Eisberg erneut und driftete weiter.
       
       Durch [4][zunehmend wärmere Gewässer] und riesige Wellen löst sich der A23a
       schnell auf. Wissenschaftler seien überrascht gewesen, dass der Eisberg so
       lange gehalten habe, sagte Meijers. „Die meisten Eisberge schaffen es nicht
       so weit.“ Der A23a sei wirklich groß gewesen und habe deswegen länger
       gehalten und sei weiter gekommen, betonte der Forscher.
       
       Dass Eisberge schmilzen, ist ein natürlicher Prozess. [5][Wissenschaftler
       betonen jedoch, dass die Geschwindigkeit, mit der sie aus der Antarktis
       verschwinden, zunimmt] und diese Entwicklung wahrscheinlich mit dem vom
       Menschen verursachten Klimawandel zusammenhängt.
       
       3 Sep 2025
       
       ## LINKS
       
 (DIR) [1] /Grosses-Schmelzen-am-Nord--und-Suedpol/!6086982
 (DIR) [2] https://www.d-copernicus.de/
 (DIR) [3] /Klimawandel-in-der-Antarktis/!6057560
 (DIR) [4] /EU-Erdbeobachtungsdienst-warnt/!6067785
 (DIR) [5] https://www.mpg.de/21320411/schmelzende-gletscher-groenland
       
       ## TAGS
       
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Antarktis
 (DIR) Meere
 (DIR) Reden wir darüber
 (DIR) Social-Auswahl
 (DIR) klimataz
 (DIR) Südgeorgien
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
 (DIR) Schwerpunkt Klimawandel
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
 (DIR) Forscher warnen: Antarktis könnte kippen
       
       Nicht nur Kaiserpinguine sind bedroht, zeigt ein Forschungsüberblick.
       Demnach verändert sich die Südpolregion gerade abrupt und womöglich
       unumkehrbar.
       
 (DIR) Studie der OECD: Klimaschutz stärkt die Wirtschaft
       
       Ambitionierter Klimaschutz ist gut für die Wirtschaft, zeigt eine Studie.
       Noch nicht einmal einberechnet sind die verhinderten Klimakatastrophen.
       
 (DIR) Großes Schmelzen am Nord- und Südpol: 1,5 Grad mehr sind zu viel für das ewige Eis
       
       Steigt die globale Durchschnittstemperatur um 1,5 Grad, sind die Eisschilde
       an den Polen nicht zu retten. Die Auswirkungen wären dramatisch.