# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Mutmaßliche Störattacke auf Flugzeug mit von der Leyen an Bord
       
       > Laut EU ist das GPS des Flugzeugs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula
       > von der Leyen am Sonntag absichtlich gestört worden. Verdächtigt wird
       > Russland.
       
 (IMG) Bild: Nicht ungestört unterwegs: Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, nach einem Besuch der litauisch-belarussischen Grenze am 1. September
       
       ## Mutmaßliche russische Störattacke auf Flug von der Leyens
       
       Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord ist
       mutmaßlich Ziel einer absichtlichen Störung des satellitenbasierten
       Navigationssystems GPS durch Russland geworden. „Wir können bestätigen,
       dass es GPS-Jamming gab“, sagte eine Sprecherin der Europäischen Kommission
       in Brüssel über den Vorfall am Sonntag in Bulgarien. Demnach vermuten die
       bulgarischen Behörden, dass die Störung durch Russland ausgeführt wurde.
       Beim GPS-Jamming wird der Empfang des Satellitensignals gestört. Nach
       Angaben der Sprecherin endete der Zwischenfall glimpflich. Das Flugzeug mit
       von der Leyen sei am Ende sicher gelandet.
       
       Nach einem Bericht der Financial Times musste der Jet wegen der Störung
       allerdings rund eine Stunde länger als geplant in der Luft bleiben. Dann
       habe der Pilot die Entscheidung getroffen, manuell mit Hilfe analoger
       Karten in der Stadt Plowdiw zu landen, hieß es. Plowdiw ist die zweitgrößte
       bulgarische Stadt. Der Flughafen dort wird vor allem von Low-Cost-Airlines
       und für Charterflüge benutzt. Die Sprecherin der EU-Kommission wollte sich
       zu Details zunächst nicht äußern. Sie ergänzte lediglich allgemein zu dem
       Vorfall, die EU-Kommission sei sich bewusst, dass Drohungen und
       Einschüchterungen ein regelmäßiger Bestandteil von Russlands feindlichem
       Vorgehen seien. Vorfälle wie dieser stärkten allerdings nur die
       Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und die
       Unterstützung für die Ukraine zu verstärken. Ursula von der Leyen besuchte
       in den vergangenen Tagen mehrere Staaten im Norden und Osten der EU. In
       Bulgarien hatte sie am Sonntag unter anderem ein Treffen mit
       Ministerpräsident Rossen Scheljaskow über Themen der europäischen
       Sicherheit und Verteidigung. (dpa)
       
       ## Bundesregierung: Zeit zur Bestandsaufnahme bei Ukraine
       
       Nach Ansicht der Bundesregierung ist die Zeit für eine Bestandsaufnahme im
       Ukraine-Krieg gekommen. Allerdings will ein Regierungssprecher nicht
       bestätigen, dass es am Donnerstag zu einem Treffen europäischer Staats- und
       Regierungschefs in Paris kommen soll. In Regierungskreisen heißt es, dass
       es noch keine abschließende Entscheidung über ein Treffen oder eine
       Videoschalte auf Chefebene gebe. Hintergrund der Überlegungen ist auch,
       dass die von US-Präsident Donald Trump gesetzte Frist für ein Treffen der
       Präsidenten Russlands und der Ukraine ohne Ergebnis abgelaufen ist. (rtr)
       
       ## Modi und Putin streichen gute Beziehungen ihrer Länder heraus
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin und der indische Premierminister
       Narendra Modi haben am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation
       für Zusammenarbeit das gute Verhältnis ihrer beiden Länder zur Schau
       gestellt. „Russland und Indien unterhalten seit Jahrzehnten besondere
       Beziehungen. Freundschaftlich, vertrauensvoll. Dies ist die Grundlage für
       die Entwicklung unserer Beziehungen in der Zukunft“, sagte Putin bei einem
       Treffen mit Modi am Montag. „Diese Beziehungen sind absolut überparteilich
       und werden von der überwältigenden Mehrheit der Menschen in unseren Ländern
       unterstützt.“
       
       Modi und Putin gingen Hand in Hand zur Sitzung der Gipfelteilnehmer in der
       chinesischen Hafenstadt Tianjin. Modi nannte die Partnerschaft mit Moskau
       „besonders und privilegiert“. Er begrüßte Initiativen zur Beendigung des
       russischen Invasionskrieges gegen die Ukraine. „Wir müssen einen Weg
       finden, um den Konflikt so schnell wie möglich zu beenden und dauerhaft
       Frieden zu schaffen. Das ist ein Aufruf an die gesamte Menschheit“, sagte
       Modi. Putin bezeichnete Modi als „lieben Freund“ und lobte die Beziehungen
       zwischen Russland und Indien als freundschaftlich und vertrauensvoll.
       Russischen Staatsmedien zufolge unterhielt er sich fast eine Stunde lang in
       seiner Staatskarosse mit Modi. (ap)
       
       ## Koalition in Kyjiw: Spahn und Miersch besuchen Ukraine
       
       Die Vorsitzenden der beiden Koalitionsfraktionen, Jens Spahn (CDU/CSU) und
       Matthias Miersch (SPD), haben der Ukraine bei einem überraschenden
       gemeinsamen Besuch in Kyjiw weitere Unterstützung im Abwehrkampf gegen
       Russland zugesichert. „Die Regierungsfraktionen Union und SPD stehen jetzt
       und in Zukunft an der Seite der Ukraine, der tapferen Ukrainerinnen und
       Ukrainer, die ihre Heimat, die ihr Land und auch Europa verteidigen“, sagte
       Spahn nach der Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt.
       
       Auch Miersch betonte, wie wichtig ihm der gemeinsame Besuch sei. Es sei ein
       „Zeichen der Unterstützung und der Solidarität in diesen schwierigen
       Zeiten“. Beide sprachen sich dafür aus, den Druck auf den russischen
       Präsidenten Wladimir Putin weiter zu erhöhen, um ihn an den
       Verhandlungstisch zu drängen. Sie zeigten sich dafür offen, das in der EU
       eingefrorene russische Vermögen für die Unterstützung der Ukraine zu
       nutzen. Der Besuch ist ein Novum: Zwar waren auch zu Zeiten der
       Ampel-Regierung Mitglieder unterschiedlicher Koalitionsparteien gemeinsam
       in Kyjiw, aber nicht auf Ebene der Fraktionschefs. Sowohl für Spahn als
       auch für Miersch ist es der erste Ukraine-Besuch überhaupt. (dpa)
       
       ## Kreise: Selenskyj trifft am Donnerstag europäische Spitzenpolitiker in
       Paris
       
       Vor dem Hintergrund der Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Krieges ist nach
       Angaben aus europäischen Politikerkreisen für Donnerstag ein Treffen des
       ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit europäischen
       Spitzenpolitikern in Paris angesetzt. Ein solches Treffen sei geplant, um
       Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu erörtern „und die Diplomatie
       voranzubringen, weil die Russen die Dinge erneut hinauszögern“, erfuhr die
       Nachrichtenagentur AFP am Montag aus europäischen Politikerkreisen. Weiter
       hieß es, US-Präsident Donald Trump werde „bislang nicht dazu erwartet“.
       
       Ob Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) an dem Treffen teilnimmt, stand
       allerdings zunächst noch nicht fest. Die Planungen seien noch in einem
       Anfangsstadium, hieß es aus Regierungskreisen in Berlin. Die US-Regierung
       von Präsident Donald Trump setzt seit Monaten auf ein rasches Kriegsende,
       aktuell auch durch ein direktes Treffen der Präsidenten Russlands und der
       Ukraine, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj. Fortschritte mit Blick auf
       eine Friedenslösung oder auch nur auf ein solches Treffen sind bislang
       jedoch nicht erkennbar. (afp)
       
       ## Putin: Stopp von Nato-Osterweiterung Bedingung für Frieden
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Ende der Nato-Osterweiterung
       zur Bedingung für einen dauerhaften Frieden in der Ukraine gemacht. Für
       eine dauerhafte Lösung in der Ukraine müssten die Ursachen der Krise
       beseitigt werden, sagte Putin nach Gesprächen mit den Staats- und
       Regierungschefs Chinas und Indiens am Montag. Zudem müsse „ein faires
       Gleichgewicht im Sicherheitsbereich“ wiederhergestellt werden. Putin
       äußerte sich am Rande des Gipfels der Shanghaier Organisation für
       Zusammenarbeit (SCO) in der chinesischen Stadt Tianjin. Die SCO ist ein von
       China und Russland dominierter loser Staatenverbund zur Zusammenarbeit in
       Fragen der Sicherheit und der Wirtschaft.
       
       Putin bezeichnet den Krieg als eine Auseinandersetzung mit dem Westen, der
       Russland nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 durch die Osterweiterung der
       Nato gedemütigt habe. Die Ukraine und westliche Staaten bezeichnen die
       Invasion hingegen als imperialen Landraub. Russland hatte die Ukraine im
       Februar 2022 angegriffen und kontrolliert derzeit knapp ein Fünftel des
       Landes. Auf dem Nato-Gipfel in Bukarest 2008 hatten die Bündnispartner der
       Ukraine und Georgien eine künftige Mitgliedschaft in Aussicht gestellt. Die
       Ukraine hat 2019 das Ziel einer Vollmitgliedschaft in der Nato und der
       Europäischen Union in ihrer Verfassung verankert.
       
       Putin würdigte zudem die Bemühungen Chinas und Indiens, die auf eine Lösung
       der Ukraine-Krise abzielten. Er verwies auf Absprachen, die er bei einem
       Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump im August in Alaska erzielt
       habe. Diese eröffneten einen Weg zum Frieden in der Ukraine. Er habe Chinas
       Staatschef Xi Jinping am Sonntag über die Ergebnisse seiner Gespräche mit
       Trump informiert, sagte Putin. China und Indien sind die größten Abnehmer
       von Rohöl aus Russland. Indiens Ministerpräsident Narendra Modi sicherte
       Putin die Freundschaft seines Landes zu. Zugleich äußerte er die Hoffnung,
       dass der Krieg in der Ukraine bald beendet werden könne. (rtr)
       
       ## Ukraine vermutet russische Verwicklung in Anschlag auf
       Ex-Parlamentspräsidenten
       
       Die Ukraine vermutet eine russische Verwicklung in die tödlichen Schüsse
       auf den früheren Parlamentspräsidenten Andrij Parubij. „Wir wissen, dass
       dieses Verbrechen kein Zufall war. Es gibt eine russische Verstrickung.
       Alle Verantwortlichen werden zur Rechenschaft gezogen“, schreibt der
       ukrainische Polizeichef Iwan Wyhiwskyj auf Facebook. Parubij war am Samstag
       in der westukrainischen Stadt Lwiw erschossen worden. Ein Verdächtiger
       wurde inzwischen festgenommen. (rtr)
       
       ## Putin: Verständigungen von Alaska-Gipfel können Weg für Frieden ebnen
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin hat die bei Gesprächen mit den USA
       erzielten Verständigungen als einen Weg zur Lösung des Ukraine-Konflikts
       bezeichnet. In diesem Zusammenhang seien zudem die Bemühungen Chinas und
       Indiens zu würdigen, sagt Putin auf dem Gipfeltreffen der Shanghaier
       Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im chinesischen Tianjin. „Ich möchte
       auch anmerken, dass die Verständigungen, die beim jüngsten
       russisch-amerikanischen Treffen in Alaska erzielt wurden, hoffentlich auch
       zu diesem Ziel beitragen“, sagt Putin weiter. Er hatte im August bei einem
       Gipfeltreffen mit US-Präsident Donald Trump in Alaska über den Weg zu einer
       Friedenslösung im Ukraine-Krieg beraten. Die SCO ist ein von China und
       Russland dominierter Staatenverbund zur Kooperation in Fragen der
       Sicherheit und der Wirtschaft, dem unter anderem auch Indien angehört.
       Putin und der chinesische Präsident Xi Jinping verstehen die 2001
       gegründete SCO als Gegengewicht zu Organisationen westlicher Staaten. (rtr)
       
       ## Russland: Ukrainischer Drohnenangriff auf Energie-Infrastruktur im Süden
       
       Trümmer einer abgeschossenen ukrainischen Drohne setzten in der
       südrussischen Region Krasnodar ein Umspannwerk in Brand. Laut
       Regionalverwaltung wurde das Feuer in der Stadt Kropotkin umgehend
       gelöscht. Nach ersten Angaben gibt es keine Verletzten. In der Nacht auf
       Montag galt in mehreren südrussischen Regionen stundenlang Luftalarm. An
       mehreren Flughäfen, darunter in Saratow und Wolgograd, wird der Flugbetrieb
       laut Luftfahrtbehörde aus Sicherheitsgründen für mehrere Stunden
       ausgesetzt. Eine Stellungnahme der Ukraine liegt zunächst nicht vor. (rtr)
       
       ## Selenskyj: Russland weiter nicht zu Gesprächen bereit
       
       Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht weiterhin keine
       Gesprächsbereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin. Vor zwei Wochen sei in
       Washington verkündet worden, dass Moskau „genau heute“ zu einem Treffen auf
       Führungsebene bereit sein müsste, erinnerte Selenskyj in seiner abendlichen
       Videoansprache. „Aber das Einzige, was Russland tut, ist, in den weiteren
       Krieg zu investieren.“ Und Putin mache während seines aktuellen Besuchs in
       China nur neue Ausflüchte. „Das ist sein Lieblingssport“, sagte Selenskyj.
       Weltweit werde die Notwendigkeit eines schnellen Kriegsendes betont. „Der
       einzige, der Krieg will, ist Russland.“ (dpa)
       
       ## Von der Leyen: EU arbeitet an Plänen für Truppen in der Ukraine
       
       Die EU arbeitet nach den Worten von Kommissionspräsidentin Ursula von der
       Leyen an konkreten Plänen für die Entsendung multinationaler Truppen in die
       Ukraine. Dies sei Teil von Sicherheitsgarantien nach einem Ende des
       Konflikts und werde von den USA unterstützt, sagt von der Leyen der Zeitung
       Financial Times. Präsident Donald Trump habe eine amerikanische Präsenz als
       Teil dieser Garantien zugesichert. (rtr)
       
       ## Umfrage: Ukrainer für Waffenruhe nur mit Garantien
       
       Eine große Mehrheit der Ukrainer hat sich bei einer Umfrage für eine
       Waffenruhe lediglich bei klaren Sicherheitsgarantien ausgesprochen. Gleich
       75 Prozent von insgesamt 1.600 befragten Ukrainern sahen entsprechende
       Sicherheitsgarantien Europas und der USA als Vorbedingung für ein Ende der
       Kampfhandlungen, wie die Befragung der ukrainischen Rating Group ergab.
       Gleich 82 Prozent hielten Verhandlungen für einen realistischen Weg zur
       Beendigung des Kriegs, von ihnen wollten 62 Prozent die Hilfe anderer
       Länder bei der Suche nach einem Kompromiss, während sich 20 Prozent für
       direkte Verhandlungen mit Moskau aussprachen.
       
       59 Prozent der Befragten befürworteten ein Ende der Kämpfe und die Suche
       nach einem Kompromiss, während 20 Prozent den Krieg bis zur Rückeroberung
       des Donbass und der Halbinsel Krim fortsetzen wollte. Lediglich 13 Prozent
       befürworteten eine Rückkehr zu den Trennungslinien vor dem russischen
       Angriff am 23. Februar – also ohne Krim und Donbass. Die Rating Group hat
       insgesamt 1.600 Menschen in der Ukraine im Zeitraum zwischen dem 21. und
       23. August dieses Jahres befragt. (dpa)
       
       1 Sep 2025
       
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