# taz.de -- Polizist schlägt Frau bei Pali-Demo: Irische Botschaft äußert Besorgnis
       
       > Ein Polizist schlägt einer Irin bei einer unangemeldeteten Palästina-Demo
       > ins Gesicht. Gegen fast alle Demonstranten laufen Ermittlungsverfahren.
       
 (IMG) Bild: Fast schon Alltag sind in Berlin die Demos wegen Gaza/Palästina (diese war im April). Die Polizei reagiert oft hart
       
       Berlin dpa | Eine tätliche Auseinandersetzung zwischen der Berliner Polizei
       und propalästinensischen Demonstranten aus Irland wird zum internationalen
       Politikum. Das irische Außenministerium bestätigte der Deutschen
       Presse-Agentur, über einen konkreten Zwischenfall am Donnerstagabend in
       Berlin-Mitte informiert worden zu sein. Die irische Botschafterin Maeve
       Collins und weitere hochrangige Beamte hätten deshalb die deutschen
       Behörden kontaktiert und ihre Besorgnis mitgeteilt.
       
       Auf mehreren Videos von der Kundgebung ist zu sehen, wie ein Polizist einer
       Frau mit der Faust zweimal ins Gesicht schlägt, der Demonstrantin läuft
       Blut aus der Nase. Dem irischen Sender RTÉ zufolge teilte die irische
       Protestorganisation „Irish Bloc Berlin“ mit, der Arm der Frau sei
       gebrochen, sie müsse operiert werden.
       
       Die Berliner Polizei hatte am Samstag bestätigt, Videoaufnahmen von dem
       Zwischenfall zu kennen. Der betreffende Beamte sei identifiziert, der
       Vorfall werde geprüft, sagte ein Sprecher. Ein Ermittlungsverfahren gegen
       den Beamten wurde zunächst nicht eingeleitet. Es werde noch geprüft, „ob
       das Verhalten verhältnismäßig war“.
       
       Die geschlagene Frau wurde demnach von der Berliner Feuerwehr behandelt,
       wegen unbekannter Verletzungen. Gegen sie werde wegen Beleidigung und
       Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt, hieß es weiter.
       
       ## Fast so viele Strafverfahren wie Demonstranten
       
       Laut Polizei hatten mehrere hundert Einsatzkräfte am Donnerstagabend eine
       unerlaubte „Ansammlung im Kontext des Nahostkonfliktes“ in der Nähe des
       Hackeschen Marktes aufgelöst. Den Angaben zufolge bewegten sich rund 100
       Personen zwischen Rosenthaler Platz und Hackeschem Markt „hin und her“.
       Einzelne hätten sich gegenüber Einsatzkräften „verbal aggressiv“ verhalten.
       Da keine Versammlungsleitung zu erkennen war, sei die Menschenansammlung
       aufgelöst worden. Bei dem Einsatz sei es zu Beleidigungen, tätlichen
       Angriffen und Widerstandshandlungen auf und gegen Polizisten gekommen.
       
       94 Personen setzte die Polizei laut einer am Freitag veröffentlichten
       Bilanz vorläufig fest. Sie leitete 96 Ermittlungsverfahren ein, unter
       anderem wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen
       verfassungswidriger und terroristischer Organisationen, des tätlichen
       Angriffes auf und des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Verfahren
       gibt es auch wegen Beleidigung, Körperverletzung sowie wegen des Verdachts
       des unerlaubten Aufenthaltes.
       
       31 Aug 2025
       
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